Kinostart: 1.12.; Regie: Thomas Stuber;
Besetzung: Peter Kurth, Charly Hübner, Albrecht Schuch, Martina Gedeck, Nastassja Kinski
Nach der Supermarkt-Lovestory verfilmt Thomas Stuber die nächsten Kurzgeschichten von Clemens Meyer. Die drei Storys erzählen, wie üblich, vom Schicksal der Menschen aus einfachen Verhältnissen. Es geht um Alltag, um Sorgen und natürlich um die Liebe. Atemlos durch die Nacht schleicht Wach-mann Erik, der bei seinen Kontrollgängen die junge Ukrainerin Marika kennen lernt. Gleichfalls in Flirtlaune gerät Imbiss-Betreiber Jens, der sich bei der nächtlichen Zigarette im Treppenhaus in die nette Nachbarin Aischa verliebt. Pech nur, dass sie die Freundin seines besten Kumpels ist. Last not least findet Putzfrau Christa dringend benötigten Trost bei Friseurin Birgitt. Große Empathie mit seinen Figuren, die auffallend gute Beobachtungsgaben sowie ein exzellentes Ensemble haben „In den Gängen" zum bewegenden Sozial- und Liebesdrama werden lassen. Diese Trümpfe spielt Thomas Stuber auch diesmal wieder gekonnt aus. Peter Kurth, Charly Hübner und Albrecht Schuch glänzen mit maximalem Minimalismus charismatisch in der Herrenriege. Derweil Martina Gedeck und Nastassja Kinski ihre lesbische Liebe erstaunlich freizügig unter der Dusche zelebrieren. Mehr Verletzlichkeit und zugleich Würde lässt sich schauspielerisch wohl kaum stemmen. Gelingen kann dieser Spagat freilich nur bei gut entwickelten Figuren sowie stimmigen Dialogen. Für leisen Humor bleibt gleichfalls Platz: Wie etwa jene Idee, wie man kurzfristig einen Gebetsteppich beschaffen kann. Dieses warmherzige Wertschätzungs-Märchen aus scheinbar trostloser Nacht umarmt sein Publikum. Und lässt es nicht mehr los.
Dieter Oßwald
Stand: 22.11.2022
Zwölf Jahre, drei Masken und jede Menge Fans: CRO rappt am 30.11. seine „Cronicles“ in der Arena in Nürnberg.