"Horizonte. Geschichten und Zukunft der Migration"

Das Germanische Nationalmuseum widmet sich in diesem Jahr mit der Sonderausstellung "Horizonte" der Migration. Als Museum für europäische Kulturgeschichte ist genau der passende Ort dafür, denn die Migration ist es, die seit dem Anbeginn der Menschheit den europäischen Kulturraum geformt und geprägt hat - und auch in unserer Zeit hat das Thema nicht an Bedeutung verloren. Schon immer hatte Migration verschiedene Ursachen, die das GNM in dieser Ausstellung in den Fokus nimmt. Ziel ist es, dieses brisante und hochaktuelle Thema, das durch den Klimawandel und die weltweit demografische Entwicklung erheblich an Dynamik gewonnen hat, kulturgeschichtlich zu verankern. Dabei zeigt sich die hohe Relevanz, denn der Blick zurück macht deutlich: Europäische Kultur ist Migrationskultur, ohne Migration ist das heutige Europa nicht denkbar. Mit rund 130 Objekten von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 21. Jahrhundert nimmt die große Sonderausstellung die Vielschichtigkeit von Migration in den Blick. Dramatisch-ergreifende Bilder aus dem Flüchtlingslager Moria werden großformatigen, frühneuzeitlichen Ölgemälden mit Darstellungen der Flucht aus Ägypten oder dem Durchzug durch das Rote Meer gegenüberstehen. Und obwohl Jahrhunderte sie trennen, ähneln sich die Motive, denn das Thema ist über die Zeit gleichgeblieben: das Schicksal Vertriebener. Doch Migration ist nicht nur als Krise oder Bedrohung zu verstehen, sie ist auch Grundbedingung für kulturelle Entwicklungen und damit wesentlicher Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Jenseits von Krisen treibt Menschen die Sehnsucht nach neuen Horizonten bis heute weiter an. Von frühen Zeugnissen der Sesshaftigkeit spannt die Ausstellung den Bogen bis zu futuristischen Weltraumarchitekturen. Der Blick zurück hilft dabei, die Gegenwart besser zu verstehen. Er führt außerdem Geschichten, Schicksale und Überlebensstrategien exemplarisch vor Augen, die Mut machen und helfen, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen unter neuen Perspektiven anzunehmen.

www.gnm.de/horizonte

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Web: http://www.gnm.de

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