Ausstellung, Und
Männer schaffen Kunst, Frauen stehen dafür Modell. Dieser Eindruck drängt sich bis heute in vielen Museen auf. Dem tritt das Germanische Nationalmuseum derzeit entgegen und rückt bis Sonntag, 8. September 2024 Werke von Frauen in der Dauerausstellung zu Kunst und Design des 20. Jahrhunderts in den Fokus.
Rund 30 Objekte von Künstlerinnen, Designerinnen und Gestalterinnen aus dem 20. und 21. Jahrhundert sind neu in der Dauerausstellung zu sehen: unterschiedliche Positionen von Frauen verschiedener Generationen. Die Exponate umfassen einen Zeitraum von rund 100 Jahren – angefangen mit Hannah Höchs gesellschaftskritischem Gemälde „Geburt" aus dem Jahr 1924 über druckgrafische Arbeiten der Schweizerin Miriam Cahn, auf denen die Grenzen zwischen Mann, Frau und Tier verschwimmen, bis zu Ulla von Brandenburg, deren Lithografie aus dem Jahr 2023 eine verführerische Nackte mit sich um ihren Hals windender Schlange zeigt.
Neben Gemälden und druckgrafischen Werken sind auch Design-Objekte aus Textil, Keramik und Metall ausgestellt, beispielsweise eine in den Raum ragende skulpturale Tapisserie von Else Bechteler-Moses oder die vergoldete Bronzearbeit „Die Lippen der schönen Damen" der in Berlin lebenden Künstlerin Mehtap Baydu, die Abgüsse der Münder von sechs Frauen unterschiedlicher kultureller Herkunft anfertigte.
Zwei Räume sind den neu ausgestellten Werken gewidmet. Der eine hebt die große Vielfalt an Materialien und künstlerischen Herangehensweisen hervor, der andere konzentriert sich auf die Darstellung von Körpern.
Denn der (nackte) Frauenkörper ist ein beliebtes Motiv der Kunstgeschichte. Ein Großteil dieser Darstellungen wurde jedoch von Männern geschaffen, ist also durch einen männlichen Blick geprägt. Wie gehen nun Frauen mit dem Thema Körper um, wie bilden sie ihn ab? Wie ihre männlichen Kollegen thematisieren auch Künstlerinnen gesellschaftliche Tabus, zeigen idealisierte und fragmentierte Leiber oder betonen die Kraft und Leidensfähigkeit weiblicher Körper, indem sie sich mit dem Thema der Geburt auseinandersetzen.
Ziel der Neupräsentation ist, das immer noch in Museen unterrepräsentierte Geschlecht sichtbarer zu machen und gezielt auf seine Beiträge für die Kunst- und Kulturgeschichte aufmerksam zu machen.
Stand: 26.08.2024
Tel.: 0911-1331-0
Fax: 09 11-1 33 12 00
Web: http://www.gnm.de
Öffnungszeiten
Dienstag | 10:00 bis 18:00 |
Mittwoch | 10:00 bis 20:30 |
Donnerstag | 10:00 bis 18:00 |
Freitag | 10:00 bis 18:00 |
Samstag | 10:00 bis 18:00 |
Sonntag | 10:00 bis 18:00 |
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