Theater, Wellness
Vor 145 Jahren hat ein Mann namens Henrik Ibsen eine Frau namens Nora erfunden. Seitdem geistert sie auf der Bühne herum als Ikone des Widerstands gegen das Patriarchat und seine größte Zumutung: Die Herabwürdigung des weiblichen Menschen zur Gattin und Mutter. In "Nora oder Ein Puppenhaus" sieht das Happy End so aus: Nora verlässt ihren Arschlochmann, pfeift auf ihre Kinder, scheißt auf das Haus, in dem sie Herrin ist. Applaus für Nora! Aber wer applaudiert Helene, dem Hausmädchen? Wer Anne-Marie, dem Kindermädchen? Das sind ja nur Nebenfiguren, ganz normale Menschen mit wenig Bedeutung und wenig Text. Wortarm oder stumm verrichten sie die Arbeit im Herr:innenhaus, halten den Laden am Laufen, bereiten Nora den Boden, auf dem sie abgehen wird, hinaus in die Freiheit. Sivan Ben Yishai, eine der renommiertesten zeitgenössischen Dramatikerinnen, holt das Schattenpersonal ans Licht. In "Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert", ihrem Remix von Ibsens Drama sprechen alle, die bei Ibsen nie reden durften. In der Inszenierung von Nina Mattenklotz spielen Juliane Böttger, Romy Camerun, Marie Hanna Klemm, Johannes Rebers, Rumo Wehrli und Hannah Weiss.
Stand: 22.01.2025
Tel.: 09131-86 25 11
Web: http://www.theater-erlangen.de
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