Theater
Die britische Dramatikerin Sarah Kane (1971-1999) litt Zeit ihres Lebens unter starken Depressionen. Der Titel ihres letzten Stücks "4.48 Psychose" bezieht sich auf die Erfahrungen in der Psychiatrie, wo für sie der Moment der Klarheit stets um 4.48 Uhr eintrat - im Morgengrauen, wenn die Wirkung der Medikamente zu schwinden schien. Aus diesen Erfahrungen schöpft der Text auch sein Material, bleibt aber keineswegs darauf beschränkt, sondern spiegelt einen elementaren menschlichen Bewusstseinskrieg wider, der letztlich in jedem von uns toben kann. Entgegen der Vermutung, es könnte sich hier um einen nur depressiven und verzweifelten Text handeln, ist das Stück auch voller Wut und Witz, voll Sarkasmus, Poesie und Zärtlichkeit und stellt die Frage, was Krankheit ist und wie unsere Gesellschaft damit umgeht. Die Inszenierung von Nikolaus Struck bringt Kanes assoziatives Kaleidoskop aus Resignation, Sehnsucht und Revolte mit den Mitteln des Schauspiels und des Films gleichermaßen zum Ausdruck; es spielt Markus Fisher.
Stand: 04.11.2024
Zauberhaft wie die Winterlandschaft Norwegens: Rebekka Bakken spielt am 13.12. im Redoutensaal in Erlangen ein Winter-Weihnachts-Konzert der besonderen Art.