Theater
Der junge Andri wächst im Glauben auf, als jüdisches Waisenkind einst von seinem Pflegevater vor dem antisemitischen Nachbarvolk gerettet worden zu sein. Doch auch die Gesellschaft, in der er nun lebt, gibt ihm unaufhörlich zu verstehen, dass er „keiner von ihnen" sei. In der Lehre, im Wirtshaus, auf der Straße: Stets ist Andri der Jude, der Außenseiter. Welchen Einfluss hat Herkunft, was macht Identität aus? Und wieso halten sich antisemitische Stereotype auch in einem – vermeintlich – aufgeklärten Umfeld so hartnäckig? Diesen und weiteren Fragen geht der Schriftsteller und Dramatiker Max Frisch in seinem „Modell"-Staat "Andorra" nach. Nach seiner Uraufführung in Zürich im Jahr 1961 erhielt das Stück großen Zuspruch für das Benennen der Verstrickungen vieler angeblich Unpolitischer im Nationalsozialismus; ebenso provoziert es aber bis heute heftige Kontroversen über den schwierigen Umgang mit der Verantwortung gegenüber der jüdischen Community. Mit der Inszenierung von Markolf Naujoks möchte das Theater Erlangen einen aktuellen Beitrag zur Debatte um Antisemitismus und Rassismus leisten, aber diese auch selbst kritisch betrachten.
Stand: 05.07.2022
Tel.: 09131-86 25 11
Web: http://www.theater-erlangen.de
Die Rother Bluestage feiern ihren 30. Geburtstag – und setzen auf einen deutschen Megastar mit Rückbesinnung zu authentischer Musik: Thomas D and The KBCS - Am 1.4. in der Kulturfabrik in Roth.