"Phädra", von Jean Racine

Unter der Regie von Anne Lenk zieht "Phädra" von Jean Racine im Juni ins Schauspielhaus ein. Die Regisseurin wird im antiken, von Racine streng klassisch bearbeiteten Stoff, der zentralen Frage nachgehen, mit welchen Mechanismen weibliches Begehren unterdrückt oder in die Katastrophe geführt wird: Phädra liebt ihren Stiefsohn Hippolyt – eine Leidenschaft, die für sie selbst, aber auch für alle anderen tabu ist. Außer sich vor Verzweiflung und grenzenloser Scham sucht sie einen Ausweg, aber ihre Handlungsoptionen scheinen begrenzt – schweigen und sterben. Doch selbst dieser Weg verschließt sich, als die plötzliche Meldung vom Tod ihres Gatten Theseus sie in politische Zwänge bringt – ihr zugleich aber auch ungeahnte neue Freiheit verheißt.

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