Theater
Mit seinem Roman "Die Blechtrommel" über den klein gebliebenen Protest-Trommler Oskar Matzerath wurde der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass 1959 über Nacht berühmt. Mehr als vier Millionen Mal verkauft, in über 40 Sprachen übersetzt, 1979 von Volker Schlöndorff erfolgreich verfilmt und mit einem Oscar prämiert, gilt er als Jahrhundertroman. Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, reduzierte das Werk zu einer Ein-Mann-Show für das Theater. Die Geschichte Oskars, für den zwei Väter in Betracht kommen, weil seine Mutter Agnes ihre Liebe zwischen dem Kolonialwarenhändler Alfred Matzerath und ihrem Vetter Jan Bronski teilt, wird richtig dramatisch ab seinem dritten Geburtstag, zu dem er eine Blechtrommel geschenkt bekommt. Gleichzeitig beschließt er, nicht mehr zu wachsen. Schreiend und trommelnd betätigt sich Oskar fortan als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener; immer aber bleibt er der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt.
Stand: 26.11.2019
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