„Stolen Kisses" von Andreas Suchanek, Everlove by Piper, 313 Seiten, 15 €

Der Mittzwanziger Kai ist aus beruflichen Gründen aus München nach Berlin gekommen. Dort, fernab seines von den Erwartungen und der sozialen Enge seines konservativen Milieus nutzt er via Dating-App die Gelegenheit, um seine heimliche Homosexualität auszuleben. Er lernt den 25-jährigen Jannis kennen. Beim Treffen im Hotelzimmer gibt es zwar auch Sex. Die Liebe auf den ersten Blick jedoch kommt für beide überraschend. Kai jedoch sieht sich zu sehr in den Zwängen seines Lebens gefangen, um seinem Herzen zu folgen. Als sie sich schließlich nach ihrer gemeinsamen Nacht unerwartet im beruflichen Kontext als Konkurrenten wieder über den Weg laufen, entspinnt sich ein Tanz aus Hirn und Herz, aus Ja und Nein, der letztlich die Romantiker unter uns mit einem Happy End belohnt.
Die Art und Weise, wie Kai und Jannis erneut aufeinandertreffen, die Irrungen, Wirrungen und die persönliche Entwicklung sowohl der beiden selbst als auch der Nebenfiguren erzählt Andreas Suchanek mit viel Herz und Witz meist nicht zu weit hergeholt. Neben einer schönen Liebesgeschichte werden auch zahlreiche Themen aus der Community (des Drag) angesprochen.
"Stolen Kisses" ist ein runder Roman für alle, die eine Schwäche für Romantik haben oder gerne mit leichterer Literatur ein paar Stunden dem Alltag entfliehen wollen.

Stefan M.