„Catan. Der Roman" von Klaus Teuber. Kosmos Verlag 2022, HC, 559 Seiten, 26,00 Euro.
Catan. Kaum ein anderes Wort ist stellvertretend für einen Sehnsuchtsort in die Geschichte des Brettspiels eingegangen. Catan war 1995 eine Sensation. Ein Spiel, das auf geniale Art und Weise Kooperation und eigenen Siegeswillen kombinierte, das Interaktion bietet und definitiv in jeder Partie anders läuft. Das lässt viel Raum für Phantasie und eben wohl auch den Raum für Ge-schichten, die sich auf dieser Insel abspielen könnten.
In Klaus Teuber, der mit seinem Spiel „Die Siedler von Catan" seinerzeit zum vierten Mal den Kritikerpreis „Spiel des Jahres" gewann, war die Idee, einen Roman zu „Catan" zu schreiben, stets präsent, ist gerade Teuber doch der Autor, der immer von einer Geschichte herkommt. Schon „Barbarossa" hieß ursprünglich „Die Schule der Rätselmeister", stark inspiriert nach der Fantasy-Trilogie von Patricia McKillip. Teuber möchte mit seinen Spielen Geschichten erzählen, Geschichten, in die die um den Spieltisch Versammelten mit hineingezogen werden.
Heute ist der Spieleautor auch Romanautor. Soeben ist „Catan – Der Roman" erschienen, Auftakt zu einer Trilogie, in der Teuber von „seiner" Insel erzählt. Ausgangspunkt sind jedoch die Nordlande, wo Thorolf, der Kauffahrer und Asla, die Heilerin, heiraten wollen. König Halldor hat mit seiner Tochter aber andere, machtstrategische Pläne. Das Paar will fliehen. Doch sie werden entdeckt...
Teubers Begeisterung für sauber recherchierte historische Romane ist auch in seinem eigenen Roman erkennbar. Seine Haltung, seine Grundeinstellung, spiegelt sich zwischen den Seiten. Effekthascherei ist ihm fremd. Nach-vollziehbar müssen die Handlungen seiner Protagonisten sein, um schließlich das Ziel zu erreichen, die Insel Catan, die die Anlandenden vor große Aufgaben stellt.
Beeindruckend ist das, was Klaus Teuber jetzt als Romanautor vorlegt. Eine vom Spieltisch bekannte Welt erlebt eine ganz neue, wunderbare Präsenz. Da warten wir auch gerne ein Jahr auf die Fortsetzung...
Rainer Scheer
Stand: 20.11.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!