„Eingeäschert" von Doug Johnstone, Polar Verlag, 425 Seiten, 25 Euro
Doug Johnstone ist einer der aktuell lesenswertesten Krimi-Autoren Großbri-tanniens. Sein sensationeller Roman „Der Bruch" war einer der besten Noir-Krimis des Jahres 2021. Nachschub hat zum Glück nicht lange auf sich warten lassen, mit „Eingeäschert" liegt jetzt schon der nächste Einzelband des 1970 geborenen Schotten auf Deutsch vor. Im Mittelpunkt stehen diesmal Dorothy, Jenny und Hannah Skelf, drei Frauen aus verschie-denen Generationen derselben Edin-burgher Familie. Nach dem Tod von Mann, Vater und Opa Jim müssen sie das Beerdigungsinstitut und die angeschlossene Detektei weiterführen. Ein Geheimnis aus Jims Vergangenheit und eine verschwundene Mitbewohnerin sorgen schnell für neue Herausforderungen. Johnstone erzählt die Geschichte der ermittelnden Bestatterin-nen aus Sicht aller Skelf-Frauen. Das ergibt eine gelungene, feministische Perspektive, während es um männliche Raubtiere und den Verlust von Menschen, Gewissheiten, Wahrheit, Hoffnungen und anderem geht. Außerdem nutzt Johnstone trotz morbidem Setting und vielen Leichen eine überraschend helle, geradezu genre-untypische Seite von Edinburgh, was eine angenehme Abwechslung darstellt. „Eingeäschert" ist also wieder exzellenter, erfrischender Tartan Noir.
Christian Endres
Stand: 02.02.2022
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