„Schecks Kanon", von Denis Scheck, Piper, 480 Seiten, 25 Euro
Wie man in einer einzelnen Buchbesprechung über 100 Titel unterbringt? Kein Problem: Man stellt einfach „Schecks Kanon" von Denis Scheck vor. In seinem Buch präsentiert der 1964 geborene Literaturkritiker, der TV-Sendungen wie „Lesenswert" und „Druckfrisch" moderiert, seinen Kanon der Weltliteratur. Natürlich finden sich auch bei Scheck Goethe, Kipling, Tolstoi, Woolf und Joyce. Homer, Darwin, Poe und Vonnegut überraschen ebenfalls nicht, die Märchen der Brüder Grimm und aus tausendundeiner Nacht genauso wenig, und Atwood und Le Guin sind heute freilich unverzichtbar. Aber Scheck scheut sich auch nicht, Lindgrens „Herr Karlsson vom Dach", Tolkiens „Der Herr der Ringe", Rowlings „Harry Potter" oder Tiptrees „Liebe ist der Plan, der Plan ist Tod" aufzunehmen. Selbst die Dagobert Duck-Comics von Carl Barks, Schulz' „Peanuts" und Hergés „Tim und Struppi" adelt Scheck. Dafür wurden so einige Platzhirsche verdrängt. Doch egal um welches Werk es geht: Der Literaturkenner Scheck rezensiert jeden Titel in seiner scharfsinnigen, schwelgerischen und begeisternden Art. Und dann ist „Schecks Kanon" mit seiner Aufmachung und den Illustrationen von Torben Kuhlmann auch noch ein wunderschönes Buch geworden. Ein kluger Führer durch die Welt der Literatur.
Christian Endres
Stand: 13.11.2019
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!