„Washington Black", von Esi Edugyan, Eichborn, 512 Seiten, 24 Euro
Der historische Abenteuerroman „Washington Black" der kanadischen Autorin Esi Edugyan wurde 2018 zu einem von Barack Obamas Lieblingsbüchern – und mit dem Giller-Preis ausgezeichnet, einem wichtigen Literaturpreis in Edugyans Heimat. Die Geschichte des jungen schwarzen Sklaven Washington „Wash" Black, der 1830 auf einer Zuckerrohrplantage auf Barbados lebt, beginnt auch wirklich hervorragend. Ungeschönt, eindringlich, brutal und extrem sprachgewandt beschreibt Edugyan das harte Dasein der Schwarzen. Dann macht der gutmütige Bruder des Plantagenbesitzers Wash zum Assistenten seiner wissenschaftlichen Forschungen und flieht mit ihm sogar in einem Luftschiff, das Jules Verne alle Ehre gemacht hätte, von der Insel. Danach führt sie ihre ungewöhnliche Freundschaft bis nach Amerika und in den eisigen Norden, und damit ist Washs Reise noch lange nicht zu Ende. Aber ausgerechnet wenn aus dem beeindruckenden Roman über die Sklaverei ein klassisches Abenteuer wird, verliert Edugyans Story an Fahrt. Die Intensität, die „Washington Black" anfangs auszeichnet, geht zwischendurch verloren. Dennoch ist dieses wunderschön aufgemachte Buch der 1978 geborenen Kanadierin ein lesenswerter Roman über Rassismus, Freundschaft und Freiheit.
Christian Endres
Stand: 10.10.2019
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!