„Blutwunder", von Lisa McInerney, Liebeskind, 336 Seiten, 22 Euro
Ryan Cusack aus Cork, der Protagonist von Lisa McInerneys neuem Krimi „Blutwunder", ist erst 20 Jahre alt. Dennoch stellt sich von Anfang an die Frage, was ihn zuerst umbringt: Seine Depressionen und Selbstmordabsichten, sein Hang zu Drogen und Alkohol, sein koksparanoider krimineller Mentor, der gefürchtetste Gangster von Cork – oder die Frauen. Das sind viele Fallstricke für einen jungen Kerl, der tief drin steckt im Drogenhandel und neuerdings in der Clubszene. Lisa McInerney passt ihre grandiose Sprache dem Pulsschlag des Nachtlebens und ihres Protagonisten an. Immer zum Beat, immer zum Herzschlag, immer auf den Punkt. Das macht „Blutwunder", das für sich lesbare Sequel von McInerneys starkem Debüt „Glorreiche Ketzereien", zu einem famosen Krimi über die irische Unterschicht und Unterwelt. Zugleich entwickelt sich „Blutwunder" als Gangster-Seifenoper zu einem Pageturner. Sound, Story, Figuren – McInerney bringt es auf die perfekte irische Dreifaltigkeit. Mit „Glorreiche Ketzereien" und noch mehr „Blutwunder" erreicht die 1981 geborene Autorin, die als Bloggerin begann, die vorderste Reihe der irischen Krimi-Könner. Ihre Werke stehen denen von Bruen, McKinty und Co. in nichts nach. Ein literarisches Blutwunder und Highlight.
Christian Endres
Stand: 10.10.2019
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