„Wörter mit L" von Tamara Bach, Carlsen, 172 S., 11 Euro (ab 10 J.)
Auf einmal möchte Natascha nicht mehr über Tiere oder Hausaufgaben oder Geschwister reden. Ihr Thema sind plötzlich Jungs. Und Pauline, die eigentlich Nataschas beste Freundin ist, versteht die Welt nicht mehr: Wieso denn Jungs? Mit Jungs hatten sie doch noch nie was am Hut!
Doch Natascha ist neuerdings ganz doll in Tristan verliebt. Und Leonie in Oscar. Und weil sich die beiden endlos darüber austauschen müssen und Pauline nichts dazu beitragen kann, hängt Natascha jetzt dauernd mit Leonie zusammen und Pauline ist raus. Neuigkeiten von Natascha erfährt sie nur noch durch Leonie, und wenn sie selber mit Natascha redet, trifft sie nicht den richtigen Ton. Der Elfjährigen kommt es so vor, als hätten sich alle um sie herum zum Verlieben verabredet – nur ihr hat niemand Bescheid gesagt.
Tamara Bach erzählt von Normalitäten, die sich für Pauline im Übergang von der Kindheit zur Jugend kein bisschen normal anfühlen. Die Freundinnen-Geschichte ist eingebettet in ein Gesamtbild. Pauline wächst in zwei Familien auf; an einigen Wochentagen mit der Mutter, an anderen mit Vater, Stiefmutter und Stiefbruder. Auch in diesen Beziehungen geht es in verschiedenen Formen um das blöde Wort mit L.
Nicht viele Jugendbuchautoren können so gut mit Sprache umgehen wie Bach. Sie versteht es, in knappsten, geschliffenen Sätzen die Gefühle ihrer Protagonisten einzufangen und in jeder Zeile unmittelbar und authentisch zu klingen. Sie nimmt ihre Hauptfiguren ernst, insbesondere auch als Elfjährige. Deren Handeln und Erleben ist altersgerecht, viele Leserinnen desselben Alters dürften sich in der anrührenden und ermutigenden Geschichte wiederfinden.
Udo Bartsch
Stand: 09.09.2019
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