„Spinster Girls – Was ist schon normal?" von Holly Bourne, aus dem Englischen von Nina Frey, dtv, 416 S., 10,95 Euro (ab 15 J.)
Die sechzehnjährige Evie verliert ihre beste Freundin Jane an deren ersten Freund. Jane hängt wie eine Klette an ihm, sie betet ihn an, sie nimmt einen kompletten Stilwechsel vor und wirkt wie ausgewechselt. Evie bleibt allein zurück, erschrocken und angewidert. In Amber und Lottie findet sie zwei Gleichgesinnte. Gemeinsam nennen sie sich die „Spinster Girls". Ihr Schwur: Sie wollen immer zusammenhalten und sich niemals wegen einem Jungen verbiegen.
Das Problem dabei: die Jungen. Die Mädchen interessieren sich nun mal für sie. Verschärfend kommt hinzu, dass ausgerechnet die unsensiblen Machotypen immer wieder die größte Anziehung ausüben. Die Spinster Girls bemerken diesen Widerspruch, können ihn aber nicht lösen und hadern mit sich selbst. Die ironischen Selbstanalysen der intellektuell ihren maskulinen Pendants überlegenen Mädchen und ihre zwischen Abscheu und Anziehung schwankenden Betrachtungen der Männerwelt kreieren eine wunderbare Mischung aus Tiefsinn und Humor.
Die dreiteilige Buchreihe „Spinster Girls" bringt ihren Lesern feministische Gedanken und Gender-Fragen näher, dies aber auf eine charmant undogmatische Weise. Obendrein erzählt jeder Band die persönliche Geschichte einer der drei Protagonistinnen, in diesem Fall Evie. Dass sie an einer Zwangserkrankung leidet, eine lange Therapie hinter sich hat und Medikamente nehmen muss, hat sie ihren neuen Freundinnen verheimlicht. Und man ahnt: Das geht nicht gut. Ein sehr guter Auftakt einer vielversprechenden Trilogie.
Udo Bartsch
Stand: 12.05.2019
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!