„Alte Sorten", von Ewald Arenz, DuMont, 256 Seiten, 20 Euro
Ewald Arenz, 1965 in Nürnberg geboren, ist ein preisgekrönter Autor von Romanen und Theaterstücken. In seinem neuen Buch „Alte Sorten" lässt er zwei Einzelgängerinnen, Generationen, Welten und Vergangenheiten aufeinanderprallen. Die junge Sally ist noch keine Achtzehn und flüchtet aus einer psychiatrischen Klinik in ein kleines Dorf. Hier trifft sie auf die ältere Liss. Die wortkarge Frau, die alleine einen Bauernhof bewirtschaftet und von den meisten im Ort geschnitten wird, nimmt Sally ohne viel Aufhebens bei sich auf. Während sie gemeinsam verschiedenste Arbeiten vollrichten, bemerkt Sally, dass Liss ebenfalls Dämonen und Geheimnisse hat. Arenz, der an einem Nürnberger Gymnasium unterrichtet und in der Nähe von Fürth lebt, bietet sprachliche Präzision zum Schwelgen. Seine Geschichte ist rau und zart, hart und weich, markant und einfühlsam zugleich –und stilistisch jederzeit erstklassig. Da wird selbst die Beschreibung einfacher Tätigkeiten zum Genuss. Interessant ist zudem, wie geschmeidig er in seinem „deutschen Südstaaten-Werk" die Perspektive verschiebt und zwischendurch z. B. Jugendsprache einfließen lässt. Ein Roman von der besten Sorte.
Christian Endres
Stand: 12.05.2019
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