„Krokodilwächter" von Katrine Engberg, Diogenes, 505 S., 22 Euro
Eigentlich könnte das Mietshaus, das Esther de Laurenti gehört, ein sehr friedlicher Ort sein. Untern gibt es eine kleine Kaffeebar und die Mieter, ein alter, allein stehender Herr, und zwei junge Mädchen, sind problemlos. Als besagter Herr dann allerdings die Leiche von einer der beiden jungen Frauen findet, ist es mit der Ruhe vorbei, und die Polizei ist steter Gast im Haus. Die beiden Ermittler Jeppe und Anette wundern sich nicht nur über die Brutalität, die der Täter gezeigt hat. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Doch schließlich ist sich das Team der Polizei sicher und sie wollen ihren Haupttatverdächtigen festnehmen. Aber irgendwer war schneller: Im Königlichen Theater wird der Verdächtige tot gefunden, drapiert auf dem großen Leuchter im Zuschauerraum...
„Krokodilwächter" von Katrine Engberg eröffnet eine Reihe von Kopenhagen-Krimis. Es benötigt etwas Zeit, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Geschickt eingefügt sind literarische Auszüge, bei denen der Leser aber nicht weiß, welcher der Protagonisten der Verfasser der Zeilen ist. Denn es scheint mehrere Texte aus verschiedenen Quellen zu geben – und einer dieser Texte beschreibt exakt den Mord so, wie er an dem jungen Mädchen stattgefunden hat!
Falsche Fährten, gut ausgearbeitete Charaktere und eine gekonnt vorgeführte verschachtelte Handlung. Dieser Roman „Krokodilwächter" überzeugt, zumal auch das Finale mit schnellen Ortswechseln die Spannung ordentlich ankurbelt. . Und welchen Hintergrund dieser geheimnisvoll wirkende Titel hat, das wird erst spät verraten...oder haben Sie eine Ahnung, wer oder was ein Krokodilwächter ist?
Es lohnt diesen Reihenauftakt zu lesen. Schön ediert und wenn dann auch noch der Inhalt stimmt... Kopenhagen, die Leser kommen!
Rainer Scheer
Stand: 10.10.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!