„Das weiße Nashorn" von Markus Lutteman, Penguin Verlag, 475 Seiten, 10 Euro
Rob Chazey ist fertig. Seine Tour mit der Band war ein phänomenaler Erfolg. Aber wie soll es weiter gehen? Ist das hier eigentlich das Leben, das er auch in Zukunft führen will? Es ist ein Anruf aus Südafrika, der ihn, den gebürtigen Schweden, alles hinschmeißen lässt. Ein Freund berichtet ihm von der Wilderei. Fast gleichzeitig stirbt im schwedischen Tierpark Kolmarden ein Nashorn, weil ihm nachts die Hörner abgesägt werden!
Autor Markus Lutteman nutzt seine Figur des Rob, um sozusagen die (das Buch lesenden) Europäer an die Hand zu nehmen, und sie in den unerbittlichen Krieg um die letzten in Afrika lebenden Nashörner zu ziehen. Die Schauplätze wechseln schnell, internationale Verflechtungen werden offenbar. Der Autor hat selbst ausführlich recherchiert, war 2015 lange vor Ort. Alles, was er in den einzelnen Kapiteln faktisch behauptet, ist in einem gut 40 Seiten umfassenden Anhang belegt nebst ausführlichem Literaturverzeichnis.
„Das weiße Nashorn" greift den Leser extrem emotional an, denn auch Gut und Böse verschwimmen, wenn etwa ein Mann aus Mozambique beschrieben wird, der aus Not und Sorge um seine Frau und Kinder sich überreden lässt, an einer Wilderei teilzunehmen. Das Thema hat eben viele Facetten. Und doch, den Leser packt hier nicht nur der Spannungsfaktor eines perfekt geschriebenen Thrillers, nein, es ist dieser Abgrund in den er blickt vor dem Hintergrund des Nashorn Sterbens. Lutteman spendet einen Teil der Einnahmen aus diesem Buch an Organisationen, die sich dem Schutz und der damit verbundenen Rettung der Nashörner verschrieben haben. Ein kleiner Beitrag dazu wäre es, das Buch zu kaufen. Nicht wegschauen. Das ist Pflichtlektüre. Lesen! Keine Ausrede erlaubt!
Rainer Scheer
Stand: 10.10.2018
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