Ein Fest fürs Leben

Kinostart: 19.10.; Regie: Richard Huber;
Besetzung: Christoph Maria Herbst, Cynthia Micas, Marc Hosemann, Johannes Allmayer u.a.

Christoph Maria Herbst ist ein kluger Kopf und ein versierter Künstler, der stets ein Gespür für die exakt gesetzte Pointe hat. In der Komödie „Ein Fest fürs Leben" gibt er ganz mühelos das nicht immer ganz souveräne Zentrum inmitten des Chaos.
Dieter (Christoph Maria Herbst) ist ein erfahrener Hochzeitsplaner, der mit seinem Team den schönsten Tag eines frisch vermählten Paares wahr werden lassen will. Seine rechte Hand ist die mitunter aufbrausende Jella (Cynthia Micas). Zusammen wollen sie die Edelhochzeit von Leonie (Mira Benser) und Lasse (Ulrich Brandhoff) auf einem Schloss managen. Doch von Beginn an steht die Unternehmung unter keinem guten Stern. Kellner Florian (Johannes Allmayer) erkennt in der Braut seine Jugendliebe und baggert sie an, Stammfotograf Marcel (Jörg Schüttauf) ist eigentlich nur am Büfett interessiert, Sänger Steve (Marc Hosemann) hält sich für die Inkarnation von Joe Cocker und führt sich auch so auf. Und ein von Jella ins Team geschmuggelter Bekannter (Pit Bukowski) entpuppt sich als sagenhafter Troubleshooter. Und so entwickelt sich diese Hochzeit zu einer formidablen Katastrophe, in der allerdings so mancher Beteiligte eine wohltuende Katharsis erlebt.
Kommt Ihnen bekannt vor? Das ist kein Wunder, hat der vom Fernsehen kommende Autor und Regisseur Richard Huber in seinem Kinodebüt doch recht genau die französische Komödie „Das Leben ist ein Fest" von Olivier Nakache und Éric Toledano („Ziemlich beste Freunde") aus dem Jahr 2017 noch einmal gedreht. Und wie im Original gehen einem auch im Remake all die herumschwir-renden Flitzpiepen mitunter ebenso auf den Geist wie Hochzeitsplaner Dieter. Allerdings nutzen einige der Schauspieler ihre zugespitzten Rollen zu wirklich köstlichen Auftritten: Marc Hosemann ist als Machosäger ebenso großartig wie Johannes Allmayer als verklemmter Ex-Lehrer, zudem trifft mancher Gag voll ins Schwarze. Und mittendrin in dieser satirischen Auseinandersetzung über Lebensentwürfe, übersteigerte Egos und Pflichtbewusstsein: ein ungemein souveräner Christoph Maria Herbst.
Martin Schwarz