Film
 

Das fliegende Klassenzimmer

Das fliegende Klassenzimmer

Kinostart: 12.10.; Regie Carolina Hellsgård;
Besetzung: Tom Schilling, Trystan Pütter, Leni Deschner, Lovena Börschmann Ziegler

Mit seinen Themen Freundschaft, Vertrauen, Familienkonflikte und Hierarchien ist Erich Kästners 1933 erschienenes Kinderbuch „Das fliegende Klassenzimmer" ein zeitloser Klassiker. Nun war man wohl der Ansicht, dass es Zeit wäre für eine Neuverfilmung. Ein gewagtes Unternehmen, existieren doch bereits drei sehr gelungene Neuverfilmung: jene von 1954, in der Erich Kästner selbst auftritt, jene von 1973 mit Blacky Fuchsberger und jene von 2003, in der ein sehr junger Frederick Lau mitspielt. Der vierte Streich wurde adäquat modernisiert, taugt aber dennoch zu einer Diskussion über Werktreue.
Und damit ist nicht gemeint, dass endlich auch Mädchen und Kinder mit Migrationshintergrund mit von der Schüler- und Schülerinnenpartie sind. Hauptfigur ist die 13-jährige Martina (Leni Deschner), Tochter einer alleinerziehenden Krankenschwester aus Berlin. Ihr wird die einmalige Chance geboten, an eine renommierte Internatsschule, das Johann-Sigismund-Gymnasium in Südtirol, zu kommen; allerdings bekommt sie das ersehnte Stipendium erst nach einer Prüfung und einem Aufenthalt an der Schule ohne Verweis. Doch kaum angekommen gerät Martina mitten hinein in die seit Jahrzehnten andauernden Querelen zwischen Internen und Externen am Internat. Sie freundet sich mit Jo (Lovena Börschmann Ziegler), Matze (Morten Völlger) und Uli (Wanja Valentin Kube) an, mischt beim Zwist gegen Ruda (Franka Roche) und ihrer Gang von Externen mit und bereitet das titelgebende Theaterstück vor. Parallel sorgen die Kinder dafür, dass der sehr faire Lehrer Justus Bökh (Tom Schilling) auf seinen alten Freund, den Nichtraucher (Trystan Pütter), trifft.
So weit, so pfiffig erzählt, mit guten kleinen und großen Schauspielern, einer Kleinstadtidylle und viel Zoff. Doch an einigen Stellen kommt man als Freund der Vorlage und der bisherigen Verfilmungen doch ins Grübeln: Warum bitte wird die Beziehung zwischen Bökh und dem Nichtraucher unnötig verkompliziert? Und warum muss die Figur des Schülers Kreuzkamm, im Original auf Seiten von Martina und Co., die Seiten wechseln? Das irritiert, auch weil das Einführen eines neuen gegnerischen Chefs der Externen eine simple Angelegenheit gewesen wäre.
Martin Schwarz

Stand: 26.09.2023

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