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Filmhaus Nürnberg

Return To Seoul

Zum 35. Mal präsentiert das Filmhaus Nürnberg die Lateinamerikafilmtage und neben einer Hommage an Fernando E. Solanas werfen auch die vielen Neustarts in den kommenden Wochen einen Blick in die Welt aus unterschiedlichsten Ländern und Perspektiven. Hier eine Auswahl:
Davy Chou porträtiert in „Return to Seoul" die eigenwillige Freddie, die spontan nach Südkorea reist, das Land, in dem sie geboren wurde, bevor sie zu französischen Adoptiveltern kam. Der französisch-kambodschanische Regisseur gewährt nicht nur einen Einblick in kulturelle Unterschiede zwischen Südkorea und Frankreich, sondern beschreibt auch die schonungslose Selbstsabotage einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst. (Ab 1.2.) Aus einer systemkritischen Perspektive betrachtet Kirill Serebrennikov seine russische Heimat in „Familie Petrov hat Grippe". Die im Filmtitel genannte Familie lebt im postsowjetischen Russland ihre gewöhnlichen Tage mit außergewöhnlichen Geheimnissen – von wunderbar seltsamer Comiczeichnung bis zum Töten ausfällig gewordener Männer mit einem Küchenmesser. Der wiederholt mit staatlichen Repressionen konfrontierte Regisseur lässt nicht nur die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen, auch Vergangenheit und Gegenwart werden eins, wenn sich Figuren und Publikum gemeinsam in rauschartigen Bildern verlieren. (Ab 2.2.) Zum Hauptdarsteller wird das Mittelmeer in „Human Flowers of Flesh" - Helena Wittmanns Kunstwerk, dessen einnehmende Bilder, auf 16mm gedreht, unbedingt auf der Kinoleinwand erlebt werden müssen. (Ab 7.2.) „Utama – Ein Leben in Würde" heißt Alejandro Loayza Grisis zärtliche Liebesgeschichte. Das im Hochland der Anden lebende Quechua-Ehepaar Virginio und Sisa besitzt eine Herde Lamas. Täglich werden die Tiere von Virginio durch die dürre Natur geführt, während er seine tödliche Krankheit vor seiner Frau geheim hält. Plötzlich stellt die Ankunft ihres Enkels alles auf den Kopf: Auf einmal schauen die drei auf unterschiedliche Weise der Trockenheit, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens ins Auge. (Ab 9.2.) „Das Hamlet Syndrom" wirft einen aktuellen Blick auf Russland: Fünf junge Frauen und Männer nehmen wenige Monate vor der Invasion Russlands in die Ukraine 2022 an einer Theaterinszenierung teil, in der sie ihre persönlichen Kriegserfahrungen mit Shakespeares Theaterstück Hamlet in Beziehung setzen wollen. Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski porträtieren eine Generation, die mit dem Trauma des Krieges zurecht-zukommen versucht, das nach dem Ein-marsch Russlands in die Ukraine nun auch ihre Gegenwart und Zukunft prägt. (Ab 21.2.) Der für die Dreharbeiten in sein Heimatdorf Gaotai in der nordwestchinesischen Provinz Gansu zurückgekehrte Regisseur Li Ruijun thematisiert im Neustart „Return to Dust" Ausbeutung, Zwangsverstädterung, Armut und Verlust von Traditionen durch Entwurzelung. Doch vordergründig geht es ihm darum, wie seine arglosen und verletzlichen Figuren die Welt sehen. Ihnen gelten seine Liebe und sein Vertrauen - ein zutiefst menschlicher Film von unaufdringlicher Zärtlichkeit. (Ab 2.3.) Einer der schönsten und eigenwilligsten Thriller des Jahres ist „Pacifiction" von Albert Serra. De Roller, Hochkommissar in Französisch-Polynesien, ist ein berechnender Mann mit perfekten Manieren. Dies wird auf die Probe gestellt, als sich ein Gerücht hart-näckig hält: Angeblich wurde ein U-Boot gesichtet, dessen geisterhafte Präsenz eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests ankündigt. (Ab 2.3.) Michael P. Austs „Can and me" wirft einen intimen Blick in das Leben und Schaffen von Irmin Schmidt, dem Gründer der Kölner Band CAN, die Generationen von Musikern in Pop und elektronischer Musik prägte. (Ab 21.3.)

Weitere Informationen zum Programm, den Terminen und Veranstaltungen finden Sie unter: www.filmhaus.nuernberg.de und das online-kino3-Angebot hier: https://filmhaus.nuernberg.cinemalovers.de

Stand: 29.01.2023

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