Film
 

Me, We

Me We

Kinostart: 6.10.; Regie: David Clay Diaz
Besetzung: Lukas Miko, Verena Altenberger, Barbara Romaner Alexander Srtschin, Mehdi Meskar u.a.

Auch wenn sie wegen Putins Krieg und der daraus resultierenden Energiekrise etwas aus dem Fokus geraten ist: Die Problematik mit über das Mittelmeer nach Europa flüchtenden Menschen ist noch nicht passé. Nun hat Regisseur David Clay Diaz, der zusammen mit Senad Halilbasic auch das Drehbuch geschrieben hat, einen Film vorgelegt, in dem er vier Personen aus Österreich vorstellt, die auf ihre jeweilige ganz eigene Art im Sommer 2020 während der Fußball-Europameisterschaft mit Flüchtlingen umgehen.
Da ist Gerald (Lukas Miko). Er leitet ein Asylheim in einem Wiener Außenbezirk und meint es mit seiner albernen Mütze wirklich gut, ist aber von der Situation überfordert. Besonders der Schwarze Aba (Wonderful Idowu) bringt ihn an seine Grenzen. Da ist Petra (Barbara Romaner). Sie hat sich des Flüchtlings Mohammed (Mehdi Meskar) angenommen. Doch ihm seine Freiheiten zu lassen, ihm auf einer Ebene zu begegnen, das fällt ihr schwer. Da ist Marcel (Alexander Srtschin). Der ist Flüchtlingen gegenüber äußerst kritisch eingestellt und gründet mit seinen Saufkumpanen einen Begleitservice, um deutsche Frauen auf dem Nachhauseweg zu beschützen. Doch das Ganze erweist sich als eine schwierige Angelegenheit, auch emotional. Und da ist Marie (Verena Altenberger). Die stammt aus gutem Hause und möchte helfen, unbedingt. Also reist sie auf eine griechische Insel und versucht mit NGO-Organisationen, Schiffbrüchige zu retten. Doch auch hier stellen sich Probleme ein, etwa mit der Bürokratie.
Ein kluger Film mit teils prächtigen Kinobildern, der geschickt eine eigentlich unhaltbare politische Situation nutzt, um in ihr die Gefühle und Motivationen seiner Protagonisten zu spiegeln. Und in seiner psychischen Radikalität erinnert das Vorgehen von Regisseur Diaz mitunter gar an die Filme von Ulrich Seidl – die sind ebenso intensiv und schmerzhaft. Behilflich ist ihm hierbei ein herausragendes Ensemble. Der Titel bezieht sich übrigens auf das „kürzeste Gedicht aller Zeiten", es stammt vom Boxer Muhammad Ali.

Martin Schwarz

Stand: 27.09.2022

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