Kinostart: 6.10.; Regie: Alessandro Guida, Matteo Pilati
Besetzung: Giancarlo Commare, Eduardo Valdarnini, Gianmarco Saurino
„Bist du wirklich 22?" - „Das ist nicht das Alter. Das ist die Länge!". So klingen Dialoge in diesem schwulen Beziehungsmelodram um Liebe, Lust und Eifersucht. Gerade hat der attraktive Antonio bei der Anmache im Fitness-Center noch mit stolzem Siegerlächeln auf seinen Ehering verwiesen. Wenig später wird eine Welt für ihn zusammenbrechen: Sein langjähriger Gatte Lorenzo hat seit etlicher Zeit längst einen anderen Lover. Jetzt will er die Trennung. Prompt wirft er den überrumpelten Ehemann aus der Wohnung. Der Liebeskummer des jungen Architekten dauert allerdings nicht allzu lange. Beim durchgeknallten Denis findet er schnell eine neue WG-Bleibe, beim süßen Zuckerbäcker Luca bekommt Antonio einen neuen Job. Last not least bringt der charmante Fotograf Thomas aus Mailand neuen Schwung ins römische Beziehungskarussell. Ob Sex in der Backstube oder ein spontaner Dreier mit Vermieter: Das dolce vita scheint für Antonio zurück. Doch wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Das Liebesdrama lebt von seiner entspannten Erzählweise, reichlich italienischem Geplapper sowie seinen attraktiven Jungs, die allesamt aus einem Modekatalog entsprungen sein könnten. Schauspielerisch bleibt die Lovestory auf Seifenopern-Niveau, was der schlichten Story kaum sonderlich schadet. Oberflächliche Figuren stolpern in sentimentale Situationen, geraten knietief in kitschglänzende Konstellationen, welche immerhin reichlich Vorwand für allerlei lustvolle Momente bieten. Als deutsche Produktion würde das zur unfreiwilligen Lachnummer geraten. Auf lässig italienische Art ist die schwule Seifenblase allemal hübsch anzuschauen und amüsant.
Dieter Oßwald
Stand: 27.09.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!