Monsieur Claude und sein großes Fest

Kinostart: 21.7.; Regie: Philippe de Chauveron; Besetzung: Christian Clavier, Chantal Lauby

Der erste Streich von „Monsieur Claude" lockte fast vier Millionen Zuschauer hierzulande. Die Fortsetzung brachte noch immer ein Millionenpublikum. Da war ein dritter Streich unvermeidlich. Von Regisseur und Autor Philippe de Chauveron bis zu den Darstellern des multikulturellen Claude-Clans sind alle wieder mit an Bord - mit Christian Clavier in der Hauptrolle wären selbst Tele-fonbuch-Verfilmungen grandios komisch. Neu im Aufgebot ist die Schwiegereltern-Schar des Tochter-Quartetts, die als Gäste zum 40sten Hochzeitstag von Claude und seiner Madame anreisen. Nicht nur um die Zimmervergabe entbrennt schnell ein lautstarker Streit, andere Missverständnisse und Scharmützel lassen gleichfalls nicht lange auf sich warten. Zu allem Überfluss erscheint ein schrulliger Kunstsammler namens Helmut - für den Hausherrn der perfekte Schwiegersohn. Der deutsche Snob hegt freilich fiese Pläne. Durch die neun neuen, zankwilligen Typen wächst das Pointenpotenzial enorm. Gleichzeitig schrumpft damit die Übersichtlichkeit auf dem Figurenkarussell. Für das bewährte Pascha-Duell der Sturkopf-Väter aus Afrika und Frankreich etwa bleibt kaum noch Zeit. Der Spaß-Trend geht im dritten Streich zur Sketch-Parade. Statt aktuellem Zeitgeschehen steht zudem eher familiärer Zoff auf dem Programm. Und manche Späße wie die Disco-Nummer oder den Nachbarschaftsstreit schrammen hart an der Klamotte. Trotz solcher Mängel bleibt ausreichend Spaß-Substanz. Unschlagbar bleiben die Nöte des neurotischen Titelhelden, der sich nach seinem „Pyrenäismus"-Roman an einem weiteren, sensationellen Thema versucht. Christian Clavier beherrscht die Klaviatur der Situationskomik so souverän wie Louis de Funès. Als Sahnehäubchen erfährt man nebenbei, was Monsieur Claude so von den Deutschen hält. Dieter Oßwald