Filmhaus Nürnberg

Das Filmhaus Nürnberg macht vom 4. bis 31. August Indoor-Sommerpause. Dafür steht der August mit dem SommerNachtFilmFestival ganz im Zeichen des Open-Air-Kinos! Bespielt wird wieder die traumhafte Kulisse der Katharinenruine im Herzen der Altstadt: Den Startschuss gibt das Rooftop-Concert der Beatles aus Peter Jacksons monumentaler Dokumentation „Get Back" (3.8.). „Liebe, D-Mark, Tod", ebenfalls ein musikalischer Dokumentarfilm, zeigt die Entwicklung der türkischen Musik, die mit der Migrationsbewegung Ende der 50er Jahre einherging. Zur Preview am 4.8. werden der Regisseur, sowie Protagonisten des Films zu Gast sein. „Blutsauger" ist die marxistische Vampirkomödie des Nürnberger Regisseurs Julian Radlmaier, in der ein Lesekreis die Metaphoriken des Kapitals etwas zu wörtlich nimmt (5.8.). Dieses Jahr vertonen Hilde Pohl und Yogo Pausch kurze Stummfilmkomödien mit den kleinen Strolchen, Harold Lloyd, Felix dem Kater und Dick und Doof alias Stan Laurel & Oliver Hardy! Kinder bis 13 Jahren haben wieder freien Eintritt! Zum 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini ist eines seiner großen Werke wieder auf der Leinwand zu sehen: „Mamma Roma" ist die intensive Studie einer Frau aus einfachen Verhältnissen, die den sozialen Aufstieg versucht (8.8.). „Abteil Nr. 6" ist ein liebevoll rauer, melancholisch-komischer Roadmovie auf Schienen, in dem sich zwei Außenseiter über alle Kultur- und Klassengrenzen hinweg begegnen und sehen lernen (9.8). „Das wilde Lamm" mit Jean-Louis Trintignant, Romy Schneider, Jane Birkin und Jean-Pierre Cassel erzählt von der Aufstiegsgeschichte eines Bänkers, die von weniger Skrupel geprägt ist (10.8).
Am 1. September beendet das Filmhaus seine Pause mit dem Neustart und der wunderbaren Ode an das Kino „Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors", dass zwei äußerst bedeutende Personen der deutschen Kinogeschichte in das Rampenlicht stellt: Erika und Ulrich Gregor sind die Begründer:innen des Arsenal-Kinos und waren dreißig Jahre lang für die Forum-Sektion der Berlinale zuständig. In diesen Positionen bewegten sie sich stets am Puls der Zeit, sorgten für ein politisches Programm und gaben vielen jungen Künstler:innen, die heute als kanonisiert gelten, die Möglichkeit ihre Erstlingswerke zu präsentieren. (Ab 1.9.)
In „Atlantide" wird das Leben in Venedig, der untergehenden Stadt, zum Tanz auf dem Vulkan. Der hedonistische Lebensstil einer jugendlichen Gang, die in Speedboten durch die engen Kanäle brettert, entwickelt durch die Inszenierung des Videokünstlers Yuri Ancarani einen hypnotischen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. (Ab 8.9.)
Mit humorvollen, pointierten Dialogen und genauen zwischenmenschlichen Beobachtungen erzählt „Alle Reden übers Wetter" die Geschichte einer ostdeutschen Bildungsaufsteigerin zwischen Alltag in der Metropole und Aufwachsen in der Provinz. (Ab 15.9.)
Chöre sind eine wundervolle Art mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Das Finden von Harmonien, einem Einklang, ein gegenseitiges aufeinander abstimmen sind sowohl in der Musik, als auch im dazugehörigen sozialen Umgang ein essenzieller Bestandteil. „Unsere Herzen – Ein Klang" dokumentiert die Arbeit von Chorleiter:innen und vermittelt die Liebe zum gemeinsamen Muszieren auf charmante Art und Weise (Ab 22.9.).
Der bereits erwähnte „Liebe, D-Mark und Tod" hat Ende September seinen regulären Kinostart. Cem Kaya sammelt Zeitdokumente, spricht mit Zeitzeug:innen und schafft es sowohl heitere, als auch nachdenklich stimmende Momente einzufangen, die Teil des kulturellen Erbes – sowohl der Bundesrepublik zwischen Mauerbau und Wende als auch des heutigen Deutschlands sind. (Ab 29.9.)