Kinostart: 28.7.; Regie: Vincent Maël Cardona; Besetzung: Thimotée Robart, Joseph Olivennes
Anno 1981 betreiben die ungleichen Brüder Philippe und Jerôme einen Piratensender in ihrem Dorf. Mit der Wahl des Sozialisten Mitterand zum Präsidenten gibt es große Hoffnungen auf einen Aufbruch. Noch mehr Grund zum Jubel haben die Geschwister, als die charismatische Marianne in den Ort zieht. Pech für den schüchternen Philippe, dass sein älterer Bruder als erfahrener Frauenheld die besseren Karten bei diesem Flirt-Duell besitzt. Noch größeres Unglück, dass er ausgerechnet jetzt zum Militärdienst nach West-Berlin eingezogen wird. Dank seiner Radio-Erfahrung darf der junge Franzose immerhin beim britischen Militärsender als DJ einsteigen. Dort nutzt er das Studio sogleich, um seiner nichtsahnenden Marianne als Liebesbotschaft einen Punk-Mix zu basteln. So aufregend die vibrierende Großstadt für das Landei auch sein mag, seine Herzensdame ist verdammt weit weg. Vincent Maël Cardona wurde mit seinem Kinodebüt nach Cannes eingeladen und räumte danach den César als bester Erstlingsfilm ab. Für seine stimmungsvolle Zeitreise in die 80er Jahre leistet er sich einen üppigen Soundtrack mit Titeln von Joy Division, The Undertones, Iggy Pop oder Front 242. Mit dem jungen Thimotée Robart und Joseph Olivennes, dem Sohn von Kristin Scott Thomas, ist das überaus ungleiche Brüderpaar überzeugend besetzt. Deren Rivalität in der Dreiecks-Lovestory wird hübsch verpackt, inklusive nächtlicher Liebesszene vor Scheinwerferlicht. Allein die Dialoge klingen bisweilen etwas holprig. Der Anziehungskraft der „Magnetischen" tut das indes keinen allzu großen Abbruch. Genau vierzig Jahre nach „Piratensender Powerplay" eine überfällige Antwort der Grande Nation auf deutsches Klamotten-Kino.
Dieter Oßwald
Stand: 26.07.2022
Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.