Kinostart: 7.7.; Regie: Markus H. Rosenmüller; Stimmen: Markus Freistätter, Roland Düringer
Sein „Wer früher stirbt, ist länger tot" geriet zum ganz großen Coup. Die jüngste Freibad-Klamotte „Beckenrand Sheriff" ging als Kino-Arschbombe sang- und klanglos unter. Nun macht Marcus Rosenmüller auf Animation, erweckt das Leben des österreichischen Karikaturisten Manfred Deix zum Trickfilm-Leben. Dessen bösartige Cartoons hatten in seiner Heimat schnell Kultstatus erreicht, selbst Billy Wilder bekannte sich als Fan und schrieb ein Vorwort zu dessen fünftem Buch „Augenschmaus". Mehr als einen braven Wikipedia-Eintrag im biederen und-dann-und-dann-und-dann Muster hat Rosenmüller nicht zu bieten. Deix wächst in den sechziger Jahren in der katholischen Provinz im Wiener Wald auf. Alt-Nazis und bigotte Pfaffen bestimmen das Dorf. Klein Manfred, von allen nur Rotzbub genannt, flüchtet in die Fantasiewelt der Kunst. Seine erotischen Kritzeleien der drallen Metzgereiverkäuferin Trude bringen prompt ein paar Schilling von den anderen Teenagern ein. So schlicht die autobiografische Geschichte, so eindimensional wird sie animiert. Mehr als die gängige Grafik eines Computerspiels wird kaum geboten. Die Witzchen wirken angestrengt, das vermeintliche Rebellentum bleibt läppisch. Die nächste Arschbombe des Regisseurs Rosenmüller. Vielleicht sollte er sich auf seinen gut dotierten Job als Leitung des Studiengangs Regie Kino- und Fernsehfilm der Hochschule für Film und Fernsehen München beschränken: „Wer früher aufhört, ist länger Kult"!
Dieter Oßwald
Stand: 24.05.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!