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Filmhaus Nürnberg

Zimmer 212 - In einer magischen Nach

Der Schauspieler, Regisseur und Produzent John Cassavetes (1929–1989) war einer der wichtigsten Wegbereiter des US-amerikanischen Independentfilms. Seine eigenwilligen intimen und intensiven Filme sind psychologische Studien über den Kosmos menschlicher Beziehungen; es sind Filme über die Liebe, über die Schwierigkeit, miteinander zu kommunizieren, über Trennungen und über den Tod. Das Filmhaus Nürnberg ehrt Cassavetes von 7.10. bis 3.11. mit einer Retrospektive und zeigt alle zwölf Regiearbeiten aus den Jahren 1959 bis 1985: Den Auftakt macht Cassavetes Regiedebüt und eines der frühesten Beispiele des New American Cinema - „Shadows", in dem drei schwarze Geschwister im Zentrum stehen und in einer weißen Gesellschaft auf der Suche nach Identität und Akzeptanz sind. „Too late blues", sowie „A child is waiting" sollten laut Produktionsfirma weniger experimentell wirken, schlussendlich wurden beide ohne Zutun von Cassavetes verändert oder geschnitten: Nach den Erfahrungen mit den rigiden Bedingungen einer Studioproduktion gründete Cassavetes seine eigene Produktionsfirma und situierte sich außerhalb des Studiosystems Hollywoods und es entstand mit „Faces" ein „dokumentarisches Aufzeichnen von Fiktion im Moment ihrer Entstehung" (Ulrich Gregor). „Eine Frau unter Einfluss" ist „geformt von der internen Dynamik des Dramas, der entgleisenden Geschichte eines verheirateten Paars". (Christoph Huber). In „Husbands" übernahm Cassavetes zum ersten Mal eine Hauptrolle – als trauernder Ehemann. „Minnie and Moskowitz" ist eine märchenhafte Liebesgeschichte von zwei Menschen, die trotz aller sozialen Widersprüche ihr Happy End bekommen. Cassavetes' erster Thriller „Die Ermordung eines chinesischen Buchma-chers" ist gleichzeitig die systematische Demontage des Genres. „Opening Night" ist ein Film über Schauspiel im Schauspiel, Diskussionen über das Alter und ein komplexer Kommentar zur Arbeit mit den Emotionen. „Gloria, die Gangsterbraut" wurde nach fast 20 Jahren wieder in Hollywood produziert: zwar wollte Cassavetes nur das Buch verkaufen, doch schließlich wurde er doch als Regisseur engagiert. In „Love Streams", trat Cassavetes mit seiner Frau zusammen als Geschwisterpaar auf. „Sterben und... leben lassen", Cassavetes letzter Film ist eine sarkastische Komödie über einen Versicherungsvertreter, der in ein Mordkomplott gerät.
Auch Neustarts hat das Filmhaus im Programm: „Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia" ist eine warmherzige kubanische Science-Fiction-Komödie über den Aufbruch ins Ungewisse, der zur ganz persönlichen Wahrheit und Emanzipation führt. „Herr Bachmann und seine Klasse" ist Mari Speths mit dem Silbernen Bären der diesjährigen Berlinale ausgezeichneter Dokumentarfilm, der die Beziehung zwischen einem Lehrer und den Schüler:innen der sechsten Jahrgangsstufe portraitiert. Mit seinem ersten Spielfilm „Die letzte Stadt", zeigt sich der für seine Architekturdokumentationen bekannte Filmemacher Heinz Emigholz von einer neuen, verspielten Seite - Emigholz wird zur Vorstellung am 24. Oktober erwartet. „Zimmer 212 – In einer magischen Nacht" ist ein durch und durch französischer Film, ein bunter Reigen über die Liebe, Affären und die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit der Ehe. Das intime filmische Portrait „Daido Moriyama – The past is always new, the future is always nostalgic" zeigt den Künstler Daido Moriyama bei der Arbeit, der von einem Graphiker und einem Verleger begleitet wird, die sich zur Aufgabe gemacht haben den Schaffensprozess Moriyamas einzufangen.
Anlässlich ihres 90. Geburtstages, widmet das Filmhaus der Schauspielerin Monica Vitti im November eine Hommage mit acht Filmen: Nach vier Jahren und ebenso vielen Filmen mit Michelangelo Antonioni hatte sich Vitti Anfang der 1960er Jahre als herausragende Schauspielerin etabliert und war zugleich zum Inbegriff der undurchdringlichen „Diva der Stille" geworden. Ein Image, was sie im zweiten Teil ihrer Schauspielkarriere unter-wanderte: In zahlreichen Komödien präsentierte sie sich witzig, temperamentvoll und lebenslustig. Weitere Informationen zum Programm: www.filmhaus.nuernberg.de

Stand: 03.10.2021

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