Film
 

Minari – Wo wir Wurzeln schlagen

Noel Kate Cho und Alan S. Kim

Kinostart: 15.7.; Regie: Lee Isaac Chung; Darsteller: Steven Yeun, Alan S. Kim, Yeri Han, Youn Yuh-Jung u.a.

Der US-Bundesstaat Arkansas irgendwann in den 1980er-Jahren, Ronald Reagan ist US-Präsident. Nach jahrelangem Schuften in einer Hühnerfabrik in Kalifornien hat sich der koreanische Einwanderer Jacob (Steven Yeun) seinen Traum erfüllt und Land gekauft. Hier im Bible Belt der USA will er Gemüse anbauen und sich als Farmer selbstständig machen. Doch bis dahin ist noch viel Arbeit nötig, für ihn und seine stets skeptische Frau Monica (Yeri Han). Mitten in der Natur leben sie in einem großen Trailer zusammen mit ihren beiden Kindern, der elfjährigen Anne (Noel Kate Cho) und ihrem kleinen, herzschwachen Bruder David (Alan S. Kim). Die Eltern müssen auch weiterhin in einer Hühnerfarm arbeiten, sie trennen dort die männlichen von den weiblichen Küken.

Und die Sache mit der Farm entwickelt sich: Grundwasser ist bald gefunden, der überaus fromme Nachbar Paul (Will Patton) hilft, wo er kann. Schließlich trifft auch Monicas Mutter Soonja (Youn Yuh-Jung) aus Südkorea ein, um die junge Familie zu unterstützen. Die ist allerdings so gar nicht, wie sich David eine Großmutter vorgestellt hat: Anstatt zu kochen spielt sie lieber Karten und flucht dabei nach Herzenslaune. Wird es die Familie schaffen, sich eine eigene Zukunft in einer fremden Kultur aufzubauen?
Auch wenn dieser Film nicht exakt autobiografisch ist: Autor und Regisseur Lee Isaac Chung hat viele Erinnerungen aus seiner Kindheit – er ist in Arkansas aufgewachsen – gesammelt und sie für seinen vierten Spielfilm dramaturgisch verdichtet. Herausgekommen ist eine warmherzige und beispielhafte Erzählung über eine Familie und ihren Kampf, einen Platz im Leben, eine neue Heimat zu finden. Wobei das Melodram vor allem von der sensiblen Charakterisierung seiner Figuren lebt. Im Zentrum steht dabei der kleine David, das alter ego des Regisseurs, der mit Staunen und Skepsis alles registriert, was um ihn herum passiert. Und der auch immer wieder aus der Rolle des reinen Beobachters heraustritt. "Minari" ist für sechs Oscars nominiert, so für die beste Regie und den besten Film.

Martin Schwarz

Stand: 16.06.2021

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