Filmstart: 19.3.
Regie: Nicola Alice Hens
mit Marthe und Major Cohn
Am 13. April 2020 wird Marthe Cohn 100 Jahre alt. Und immer noch wird die rüstige Rentnerin nicht müde, zusammen mit ihrem ebenfalls agilen Ehemann Major um die Welt zu jetten und ihre Geschichte zu erzählen. Denn die ist etwas ganz Besonderes.
Geboren wurde Marthe Cohn 1920 als eines von sieben Kindern einer jüdisch-orthodoxen Familie im französischen Metz. Nachdem ihre Schwester und ihr Verlobter, die im Widerstand gegen die deutschen Besatzer aktiv waren, in Auschwitz ermordet wurden, entschloss sich die junge Frau 1944, dass sie selbst ihren Beitrag gegen den Feind leisten muss – und wurde dank ihrer Deutschkennt-nisse als Spionin im Schwarzwald eingesetzt, wo durch von ihr weitergegebene Informationen viele alliierte Leben gerettet wurden. Jahrzehntelang hat Marthe Cohn über ihre heroischen Taten geschwiegen; erst im hohen Alter startete sie Vorträge gerne vor jungen Menschen überall auf der Welt.
Die Dokumentarfilmerin Nicola Alice Hens hat nun aus dem Leben ihrer Heldin ein höchst sehenswertes Porträt gestrickt, bei dem sie zum einen Marthe Cohn bei einigen ihrer Reisen begleitet hat und zeigt, wie „Chichinette" (kleine Nervensäge) ihr Publikum mit ihren spannenden Erzählungen, ihrem Charme und der Lebenserfahrung in den Bann zieht – und auch zur Wachsamkeit gegenüber rechten Tendenzen aufruft. Zum anderen ergänzen stimmige Animationen die Erzählungen Cohns, von denen es verständlicherweise kaum Bilder gibt. Filme wie dieser, in denen die letzte noch lebende Generation der Augenzeugen rund um die Gräueltaten der Nazis Auskunft gibt, sind immens wichtig. Und es ist eine reine Freude, die Agilität der gebückt gehenden Greisin, die seit vielen Jahren in den USA wohnt, zu erleben. Marthe Cohn ist nichts weniger als eine Legende.
Martin Schwarz
Stand: 15.03.2020
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