Filmstart: 6.12.; Regie: Pernille Fischer Christensen
Darsteller: Alba August, Trine Dyrholm, Maria Bonnevie, Björn Gustafsson u.a.
Mit ihren Zöpfen ist sie Pippi Langstrumpf nicht unähnlich, die 16-jährige Astrid Lind-gren. Und es gehört nicht viele dazu, in der schwer protestantischen schwedischen Provinz des Jahres 1923 als rebellisch zu gelten: Astrid ist ein Wildfang mit überbordender Fantasie und bekommt deswegen öfter Schwierigkeiten mit ihren Eltern. Als sie einen Job bei der örtlichen Zeitung in Vimmerby erhält, erkennt ihr Chef Reinhold Blomberg schnell ihre Talente und lässt sie Reportagen schreiben. „Du bist glänzend", sagt er, „gib mir etwas von deinem Glanz ab, ich kann es gebrauchen." Und Astrid gibt noch mehr, fängt mit dem deutlich älteren und verheirateten Mann ein Verhältnis an – und wird mit 18 schwanger, ein absolutes No-Go zu dieser Zeit, das unbedingt geheim bleiben muss. Doch die junge Frau will sich nicht unterkriegen lassen und beschließt, ihr Kind allein großzuziehen. Sie zieht nach Stockholm und beginnt eine Ausbildung als Sekretärin. Das Kind bringt sie auf Anraten einer Anwältin in Dänemark zur Welt, übergibt es einer Pflegemutter, will es aber bald zu sich nehmen. Eine lange, schmerzhafte Lebensphase beginnt.
„Inspiriert von Begebenheiten im Leben Astrid Lindgrens", so heißt es im Vorspann. Man sollte also nicht jedes Detail für bare Münze nehmen in diesem stimmigen und viel Lebenskraft ausstrahlendes Biopic über eine der größten Kinderbuchautorin aller Zeiten. Regisseurin Pernille Fischer Christensen und ihr Ko-Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson („Ein Mann von Welt") erzählen in wundervollen Bildern und mit der strahlenden Hauptdarstellerin Alba August aus dem Leben einer Frau, die erst einiges durchmachen muss, um jene Lebenserfahrung zu sammeln, die sie dann in ihren zahllosen Welterfolgen von Michel aus Lönneberga über Ronja Räubertochter bis zu Pippi Langstrumpf zum Ausdruck bringen konnte. „Wie sie wurde, was sie dann war" könnte also unter diesem schönen Film stehen: eine unabhängige Frau, die stets für Gleichberechtigung gekämpft und viele starke weibliche Figuren kreiert hat.
Martin Schwarz
Stand: 14.11.2018
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