Film
 

Uferpalast Fürth 09-18

Hoggeren

Einer liebgewordenen Tradition folgend zeigt der Uferpalast im September die aktuellen Filme der Reihe „Nordlichter". Skandinavische Filme sind im deutschen Kino eher eine Seltenheit, ganz im Gegensatz zu den vielen Büchern oder auch Fernsehfilmen. Die "Nordlichter"-Reihe möchte das ändern und dem Publikum Filme präsentieren, die einen breiten Bogen über von Landschaften und Sprache geprägte Geschichten spannen:
Der isländische Film „Blóðberg/Homecoming" (IS 2015) setzt in komödiantischer Weise eines der größten Tabuthemen – Inzest – in den Mittelpunkt eines Familiendramas, welches einige überraschende Wendungen für den Zuschauer bereithält.
Im norwegischen Film „Hoggeren" (NO 2017) zieht es einen 39-jährigen Städter zurück aufs Land und in die Einsamkeit der Wälder. Die Ruhe wird jedoch wieder und wieder durch seine aufdringlichen Verwandten gestört. Hat er etwa eine klaustrophobische Existenz gegen eine andere eingetauscht?
„Fantasten" (DK 2017) aus Dänemark erzählt von einem erfolgreichen Geschäftsmann, der sich nachts zum leidenschaftlichen Spieler am Poker- oder Roulette-Tisch wandelt. Als er erhebliche Spielschulden bei Kriminellen hat, gerät auch sein 19-jähriger Sohn in Gefahr.
Im schwedischen Film „Yarden" (S/D 2016) verliert ein Journalist und alleinerziehender Vater seinen Job, nachdem er eine Rezension seines eigenen Buches veröffentlicht hat. Um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, nimmt er eine Arbeit im Hafen an und muss dort erfahren, wie seine bürgerliche Identität auf eine Nummer reduziert wird.
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Franken in Fürth zeigt der Uferpalast ausgewählte Filme als Begleitprogramm zur aktuellen Ausstellung „Cherchez la femme": „Doubt" (USA 2008) ist eine darstellerisch herausragende Theaterverfilmung mit Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman über vielleicht nur behauptete Missbrauchsvorwürfe an einer katholischen Klosterschule im New York der 60er Jahre.
In „Mustang" (TR/F/D 2015) setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven einfühlsam und kraftvoll zugleich die unzähmbare Lebenslust von fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen.
Auch zwei sehenswerte Dokumentationen stehen auf dem Programm: „Welcome to Sodom" (A/Ghana 2018) lässt die Zuschauer hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde mitten in Afrika blicken. „Sodom" nennt man den Teil der ghanaischen Hauptstadt Accra, den nur jene betreten, die unbedingt müssen. Die Deponie von Agbogbloshie ist Endstation für Computer, Monitore und anderen Elektroschrott aus Europa und aller Welt.
„Zentralflughafen THF" (D/F/BR) erzählt von Aufbrüchen und Ankünften auf dem Tempelhofer Feld und in den Hangars des still gelegten Berliner Flughafens. Und von dem Leben jener Berliner, die sich davonträumen und jener Flüchtlinge, die davon träumen, endlich anzukommen.
Zwei neue Filme handeln vom Krieg: Das bewegende Drama „Foxtrot" (IL/CH/D 2017) war der am meisten gefeierte Film in Israel im vergangen Jahr (Silberner Löwe in Venedig), gleichzeitig aber auch der umstrittenste. Denn er rührt an einem Tabu: Er kritisiert die israelische Armee.
Das Drama „Donbass" (D/UKR 2018) zeigt den Kriegszustand im Osten der Ukraine, anhand mehrerer Schicksale. Mittendrin befindet sich der deutsche Journalist Michael, dem seine Aufgabe als Berichterstatter weder bei der Einreise noch vor Ort leicht gemacht wird.

Stand: 10.09.2018

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