Filmstart: 31.5.; Regie: Jason Reitman
Darsteller: Charlize Theron, Mackenzie Davis, Ron Livingston, Mark Duplass u.a.
Das Besondere an der Drehbuchautorin Diablo Cody ist nicht nur der Vorname, sondern eine Toughness und Lebenserfahrung, die sicherlich auch mit ihrem früheren Job als Striptease-Tänzerin zu tun haben dürfte. Für die wunderbare Schwangerschaftskomödie „Juno" fand sie 2007 mit Regisseur Jason Reitman einen Verwandten im Geiste, mit ihm kreierte sie 2011 auch „Young Adult". Darin wiederum spielte Charlize Theron die Hauptrolle, so wie jetzt in „Tully".
Koproduzentin Theron spielt Margo, eine eigentlich recht selbstbewusste Frau um die 40 und Mutter zweier Kinder. Doch das dritte, das bringt Margo nun an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Zum einen, weil ihr eigentlich recht sympathischer Gatte Drew (Ron Livingston) wenig von Hausarbeit und Kindererziehung hält, zum anderen, weil Margos Sohn Jonah (Asher Miles Fallica) wegen einer neurologischen Störung einer ganz speziellen Aufmerksamkeit bedarf.
Da kommt von Margos Bruder Craig (Marc Duplass) die rettende Idee: Wie wäre es mit einer „Night Nanny", einer Hilfskraft, die sich des Nachts um die kleine Mia kümmert, damit Margo wenigstens ausreichend Schlaf findet? Und so tritt die reizende Tully (Mackenzie Davis) ins Margos Leben – und wird schon bald zu Freundin und Beraterin in allen Lebenslagen.
„Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht, Frauenrollen zu schreiben, die ich so noch nicht gesehen habe", sagt die dreifache Mutter Diablo Cody und hat dieses Vorhaben erneut bravourös umgesetzt. Denn ihre Margo wirkt mit ihrem schneidenden Humor und der Überforderung überhaupt nicht wie eine Vorzeigemama und dadurch extrem glaubwürdig – eine ideale Identifikationsfigur. So liefert „Tully" einen klugen, sensiblen und mitunter sehr komischen Einblick in die Welt einer mehrfachen Mutter. So mitreißend, dass es den Twist am Ende gar nicht unbedingt gebraucht hätte.
Martin Schwarz
Stand: 15.05.2018
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