Filmstart: 22.3.; Regie: Craig Gillespie
Darsteller: Margot Robbie, Sebastian Stan, Allison Janney
Sie löste einen der größten Sport-Skandale aus und erlebte den einzigartigen Abstieg von der gefeierten Schlittschuhläuferin zur allseits verdammten Eishexe. „Basierend auf ironiefreien, sehr widersprüchlichen, völlig ehrlichen Interviews mit Tonya Harding und Jeff Gillooly", so gibt der Vorspann die Richtung vor für diese Mockumentary. Eine Spaß-Doku scheint allemal der beste Weg, sich dieser skurrilen Geschichte zu nähern. Die Titelheldin galt als enormes Eislauf-Talent. Nur Erzrivalin Nancy Kerrigan könnte der Lady in die Quere kommen. Deren Karriere endet jedoch 1994 jäh, als ein Unbekannter ihr beim Training mit einer Eisenstange die Beine zertrümmert. Der Zwischenfall gerät zum Super-Skandal als herauskommt, dass Tonya in den Anschlag verwickelt sein könnte. Für die Medien wächst das gefundene Schlagzeilen-Fressen zum Mega-Event mit bis dato unbekannten Quoten: Die „Eishexe" war geboren! Wie in einer echten Doku erzählen die Beteiligten die jeweils eigene Version der Geschichte - und mischen sich bei manchen der Rückblicke gern schon einmal korrigierend ein. Auf Dauer allerdings läuft sich die Mokumentary-Masche bald tot und wirkt kaum abendfüllend. Wie eine Endlosschleife wirken die Talking Head-Aussagen der Betroffenen. Immer wieder gibt es diverse Prügelszenen des aggressiven Ehemanns. Ohne große Entwicklung oder neue Ideen plätschert die Story eher lustlos vor sich hin. Und bietet letztlich kaum mehr als einen bebilderten Wikipedia-Eintrag. „Amerikaner möchten jemanden, den sie lieben. Und jemanden, den sie hassen." heißt es einmal - nicht gerade ein Dreifach-Axel der politischen Erkenntnis einer Farce über Medien-Hysterie.
Dieter Oßwald
Stand: 14.03.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!