Oluma

„I play yours, you play mine. The music never ends" - stellte Tony Allen auf seinem letzten Album „There Is No End" kurz vor seinem Tod im April 2020 fest. Tony Oladipo Allen, nigerianische Schlagzeuglegende, war musikalischer Direktor von Fela Kutis Band Africa '70 in den Jahren 1968 bis 1979 gilt er als einer der Begründer des Afrobeat. Seinem Leitsatz folgt die Leipziger Band Oluma, um auf ihrem Debüt-Album „Cooking Time" (One World Records) eine kraftvoll-groovende Mischung aus Afrobeat, Funk, Jazz und brasilianischer Musik mit analogem Equipment zu zaubern. 2021 vom Bassisten Gregor Nicolai, dem Schlagzeuger André van der Heide und dem Saxophonisten Roman Polatzky gegründet, widmet sich die neunköpfige Band in ihren instrumentalen Kompositionen weitestgehend dem „Global Groove", für den vier Bläser sorgen. Der Einstieg „Felantropique" ist eine Hommage an die Musik von Fela Kuti mit den zeitgemäßen Ingredienzen an Clubsounds, „Tangerine" dagegen eher mit einer epischen Stimmung, die an die britische Jazzszene erinnert. Der Albumtitel entstand nicht zufällig, sondern beschreibt exakt das Songwriting-Konzept: Die Musik entsteht in gemeinsamen Songwriting-Sessions: es werden Beats gebastelt, Ideen eingesungen, nach einem ersten Aussieben des aufgenommenen Materials werden die Songs der Band vorgestellt, arrangiert und geprobt. Neben dem gemeinsamen Musizieren steht auch das improvisierte Kochen in der gemeinsamen WG-Küche: Daher gibt es als kreatives Zuckerl eine Bio-Gewürzmischung, kreiert von Elias Abdennour, Inhaber der Leipziger Gewürzmanufaktur Bazar, aus der vom Gitarristen Mauricio Vivas das Cover gestaltet wurde.

Jürgen Parr