Der häufig als der ewige „Fred vom Jupi-ter"-Unterbewertete Andreas Dorau wurde am 19. Januar 2024 zum ersten Mal sechzig und belohnte sich dazu mit seinem neuen Album „Im Gebüsch" (Tapete), das er deswegen an diesem Tag veröffentlichte, damit er vom Geburtstag und möglichen Gratulanten abgelenkt ist, behauptet er. Die 13 Stücke sind ein knallbunter Streifzug durch den Dorau'schen Popkosmos zwi-schen Kirmes, Indie-Techno, Hardcore-EuroTrash-Disco, verschiedenste Spielar-ten elektronischer Musik eingeschlossen. Und seine spielerische Experimentierfreude ist buchstäblich kontinuierlich geblieben - „Die Konstante" heißt schon der Einstieg. Immer mit einem starken Drang zum Groo-ve, wozu auch Gäste wie Güner Künier, JJ Weihl (Discovery Zone, Fenster) sowie Brezel Göring (Stereo Total) redlich beitru-gen. Damit belegt der Grandseigneur aller PopDadaisten, melancholischen Wildse-mantiker und Schräg-Lyriker mit stets nasal-nervigem Nerd-Nichtgesang seine Postmoderne-Retro-Sound-Geschmeidigkeit: „Ich fand als Kind Bands, die ständig ihren Sound ändern, von Folk zu Progrock oder so, ganz schlimm, weil ich enttäuscht war. Seit ich Musik mache, hatte ich mir vorgenommen, dass es das bei mir niemals geben soll." Wie sagt er selbst dazu: „Das ist nur Musik"...was tönt durch die Fichte da am Waldesrand...das kling interessant...das sind nur Worte und No-ten...geschrieben von Idioten...gesungen meist von Toten...bei Tieren und Greisen sehr beliebt..." Herrlich wie locker er mit schwerstphilosophischen Betrachtungen und massiver Inhaltsschwere über das Leben im Allgemeinen eine Grundleichtig-keit erzeugt, die er in hüftschwingenden NerdPop verpackt.
Jürgen Parr
Stand: 01.02.2024
Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.