Mike Sheridan

Der dänische DJ und Elektro-Komponist Mike Sheridan watet auf seinem dritten Album „Atmospherics" (hfn Music) tief durch dystopisch-unheilschwangere-grundmelancholische Klang-skulpturen zwischen Dub, Techno, Ambient, Downtempo und Cinemascope-Wällen. Während der letzten zehn Jahre waren vor allem Filme, Theater und Kunstmuseen Adressaten Mike's Sinn für Klang und Melodie. Der Begriff bezieht sich auf elektrische Störungen in der Atmosphäre, z. B. während eines Gewitters, die mit Funksignalen interagieren und diese verzerren können. Der Titel bezieht sich sowohl auf den Klang des Albums selbst, auf dem Computercollagen, klassische Instrumente, kristallklare Melodien und schwere Rhythmen aufeinandertreffen, als auch auf die elektronische Bearbeitung und Nachbearbeitung. „Ich hatte eine Idee von diesem kontrollierten Stück, und dann kamen Melodien und Farben heraus, und ich dachte: „Hey, das war nicht der Plan." Es wurde ein großes Geschenk, bei dem ich mir erlaubte, viel dramatischer zu sein. Es gab eine Energie, bei der ich dachte: „Kann die Musik das tragen?" Und an dieser Energie habe ich festgehalten", erklärt Mike. Unterstützung holte sich Mike mit Agnes Aldén (Sängerin, Songwriterin und Produzentin aus Falun, Schweden), Indra Rios-Moore (Sängerin, Songwriterin und Arrangeurin aus der Lower East Side von Manhattan), BYLJA und Janus Rasmussen. Als autodidaktischer Songwriter und Produzent hat er intuitiv gearbeitet und begegnete seinem 14-jährigen Ich. „Ich dachte: „Was passiert, wenn ich mich auf meine kindliche Faszination für Klänge einlasse? Wenn ich versuche, dieses ganze Summen greifbar zu machen?" In gewisser Weise ist „Atmospherics" das Album, auf das ich gewartet habe. Ich bin in die Rolle des Erwachsenen geschlüpft, der die Ideen des Kindes, das ich früher einmal war, einfangen kann. „Atmospherics" ist ein Treffen der beiden, und zusammen kultivieren und verstärken sie alle meine Lieblinge", sagt er. So ist seine Musik gleichsam wie ein langes klangmalerisches Ausatmen.

Jürgen Parr