MOONRIIVR

„Buddy Holly trifft Krautrock" sagt die kanadische Band MOONRIIVR selbst zu den Songs ihres Debüts „MOONRIIVR Vol. 1" (Victory Pool Records), die auf einer alten analogen Bandmaschine entstanden, mit herrlich-dezent-hallenden-twangenden Slide-Gitarren, wild-schrägen Streicher-Synthies und diversen Schlagwerk-Percussion-Tupfern. Thematisch breit von persönlichen Reflexionen über das Vergnügen an den Kleinigkeiten des Alltags (z.B. „Blonde Hair Now") über Meditationen hinsichtlich beunruhigender Entwicklungen in der Weltpolitik der letzten Jahre („Midnight at the Garden Hotel", „Flowers on the Fire Escape"), bis zu Klimawandel oder soziale Folgen der Pandemie mitsamt Beziehungsstress. Begonnen hatte alles im Frühjahr 2020, zu Beginn der Pandemie, als Gavin Gardiner, Frontmann der Indie-Folk-Band The Wooden Sky und Produzent/Tontechniker in den All Day Coconut-Studios (Fiver, Jason Collette, Leanne Betasamosake Simpson), seinen Freund „Champagne" James Robertson auf der Familien-Farm nördlich von Toronto besuchte. Sie legten los mit einem alten Tascam 388 Tonbandgerät, einem Mellotron und einer Nylonsaitengitarre, holten den Bassisten Ben Whitely (The Weather Station, Basia Bulat, Julia Jacklin), Schlagzeuger Lyle Molzan (Kathleen Edwards, Corb Lund) dazu. Herauskam ein sonnenbeschienener entspannter-retro-zwinkernder Farm-Mash-Up aus 50er-Rock'n'Roll, 60er R&B und Country-Laid Back.

Jürgen Parr