Wildes Holz

Obwohl schon 25 Jahre auf dem Buckel, blühen Wildes Holz mit ihrem speziellen „Pop-Rock-Klassik-Jazz-Blockflöten-Holzrock" eher im Verborgenen. Und dabei ist doch die Blockflöte eindeutig extrem unterbewertet als das Lead-Instrument aller Rock-Rampensäue. Zum Jubiläum gibt es 25 Songs aus 25 Jahren Bandgeschichte und bisher 13 veröffentlichten Alben auf der Doppel-CD „25 Jahre auf dem Holzweg" (HOLZ Records/Galileo Music), holzig-hochengagierte, filigran-arrangierte Versionen mit Augenzwinkern von bekannten Rock- und Popsongs wie „Summertime", „Final Countdown", „Walk On The Wild Side", „Born To Be Wild", „Highway to Hell", „Das Modell", „Rock Me Amadeus", „Mensch", „Sheena Is A Punk Rocker" bis „Pippi Langstrumpf" (herrlicher Blockflöten-Ausflug!) in völlig neuem Spannungsfeld. Dazu kommen auf der zweiten ausschließlich Eigenkompositionen „Saltarello", „Wild für 4", „Vor der Hütte", „Weg", "Feuerwasser", „Holzhammer" oder auch „In der Holzklasse". Die Geschichte von Wildes Holz soll der Legende nach in einem Hotelzimmer in Ungarn begonnen haben, wohin es Anto, Markus und Tobias zu Konzerten mit ihrer Musikschule verschlagen hatte. Gitarrist Anto und Kontrabassist Markus spielten in zwei Swing- und Latin-Ensembles, Tobias half als Saxophonist aus, ansonsten auch ein versierter Blockflötist (Deutschlands einziger Diplom-Jazz-Blockflötist). Eines Abends kam es wie es kommen musste, sie begannen Jazzstücke mit Gitarre, Bass und Blockflöte anzustimmen, Wildes Holz nahm seinen Lauf. Als Mitte 2018 Gitarrist Anto Karaula plötzlich verstarb, pausierten sie, um 2019 mit dem aus Algerier Djamel Laroussi als Gitarrist zurückzukommen, der sich seit 2021 wieder mehr um Projekte in seiner Heimat Algerien kümmert, Nachfolger wurde der Jazzgitarrist Johannes Behr. Ihr ganz spezieller Holzweg durch die Welt der Musik zwischen Bach, Beethoven, Mozart, Vivaldi, Brahms, Telemann, Rock, Pop, Punk, Metall braucht nur akustische Gitarre, einen Kontrabass und die enthemmte Blockflöte.

Jürgen Parr