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Hauschka

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Der Oscar -und BAFTA-prämierte Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka legt sich auf „Philanthropy" (City Slang) wieder mächtig ins Zeug, um zwischen Neoklassik und Avantgarde-Elektronik seinen perkussiv-treibenden Klaviersound in die strukturierten Bahnen zu bringen. Viele Stücke zeichnen sich durch eine Ästhetik aus, die auch Techno-Stücken zugrundeliegt, mit einem treibenden-repetitiven Element, das den Songs Struktur gibt. „Ich glaube, dass meine Stücke aufgeräumter werden", sagt Bertelmann. „Früher wusste ich manchmal nicht so genau, in welche Richtung sie gehen sollen. Und dadurch waren sie manchmal zu voll. Jetzt haben sie eine klarere Orientierung. In jedem Stück sind viele Präparationen. Es gibt selten einen Klang, der nur ein Klavier ist", erklärt Hauschka. So ist die ganze Klangerzeugung - neben der aus dem Synthesizer - aus der Präparation entstanden, und alle Percussion-Sounds, Bassdrums, Melodien, jedes Geraschel sind Präparation. Bertel-mann arbeitet mit so genannten Stutter-Effekten, die die Töne verzögern und sie zittern lassen. Er klebte dazu Gaffer-Tape auf die Saiten des Pianos, wodurch der ursprüngliche Ton einen sehr perkussiven Ansatz erhält, weil die Saite nicht schwingt. Die ersten Aufnahmen zu „Philanthropy" fanden bereits 2019 statt, damals traf sich Hauschka mit Samuli Kosminen, Schlagzeuger der Band Múm, in den Finnvox-Studios in Helsinki. „Wir schlos-sen uns für zwei Tage ein und machten verschiedene Sessions: an einem Tag zum Beispiel nur Klavier und Schlagzeug." Das gesamte Album handelt vom Weiterleben nach und in schwerer Zeit. „Als ich über den Titel nachgedacht habe, fand ich, das ist jetzt eine Zeit, in der man schwer beladen ist vom Zustand der Welt: die Pandemie, der Krieg in der Ukraine", sagt Volker. „Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Platte machen möchte, die das Gegenteil ausdrückt." Philanthropisches, also menschenfreundliches Denken und Handeln, ist ihm wichtig: „Am Ende des Tages ist ja egal, wie schlimm es um alles steht. Ohne menschliche Zuwendung und Achtsamkeit für einander kommen wir nicht weiter. Das ist die Energie, aus der man Veränderungen hervorbringen kann", sagt Hauschka.

Jürgen Parr

Stand: 06.11.2023

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