Der gebürtige Mexikaner und Denton-Texas based Musiker und Produzent Alan Palomo wirkt sonst eher als Chillwave-Avant-Pop-Band Neon Indian, jetzt hat er sein erstes Album unter eigenem Namen „World of Hassle" (Transgressive/PIAS) vorgelegt, das in 80er-Elektro-JazzFunk zwischen Blow Monkeys, Sade, Wham, Scritti Politti ironisch-selbstironisch wildert, auf dass kein schwülstiges Saxophon zu kitschig, kein Maschine-Beat zu cholesterinhaltig und kein Nile Rodgers-Chic-Gitarrenriff zu abgegriffen sein könnte. Eigentlich sollte es ja ein neues und viertes Neon Indian-Album werden, einige Skizzen waren auch schon ausgearbeitet, aber Palomo warf alles über Bord und startete bei null. Er brachte sich das Klavierspielen bei, was ihm auch zahlreiche neue Ansätze eröffnete und seine Finger tanzen lässt. Seine quirlig-sprudelnde Gute-Laune-Synthi-Bass-lastigen Dance-Tracks katapultieren den Hörer um 4 Dekaden zurück, sind augenzwinkernd mit Beatclub-Attitüde unterwegs, nehmen typische Geschlechterrollen und Verhaltensmuster auf's Korn, so dass kein Auge trocken bleibt. Höchst unterhaltsame Spaßgeschichten in maximalst-anachronistisch-persiflierendem Sound-Angang.
Jürgen Parr
Stand: 26.09.2023
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