Eine vergessene Synthesizer-Musikerin erlebt nach ihrem Tod 2021 mit 74 Jahren jetzt die breite Anerkennung: Die Komponistin und Reiki-Meisterin Pauline Anna Strom erfährt mit „Echoes, Spaces, Lines" (RVNG), einem Vier-Disc-Vinyl- und CD-Box-Set ihrer ersten drei Alben „Trans-Millenia Consort" (1982), „Plot Zero" (1983) und „Spectre" (1984) sowie „Oceans of Tears", ein bisher noch unveröffentlichtes Album, erhöhte Aufmerksamkeit. Tontechnikerin und Produzentin Marta Salogni hat das Material neu abgemischt und gemastert und so in das rechte Licht im großen Synthesizer-Kanon gerückt. In den frühen 1980er Jahren lebte die blind geborene Strom in einer kleinen Studiowohnung in San Franciscos Tenderloin-Viertel und begann als Autodidaktin unter dem Namen Trans-Millenia Consort mit einem Sequential Circuits Prophet 10, einem Yamaha CS-70m und einem Tascam 4-Spur-Gerät ihre astral-futuristische Trans-Millenia-Musik zu kreieren. Ihre Wohnung wurde zu einem lebenden Studio, in dem sie bis spät in die Nacht Musik machte, verkabelt mit Kopfhörern und allerlei Geräten, deren unzählige Überraschungen sie in ihre Tracks ein-baute, die sie zwar spontan aufnahm, aber dennoch kompositorisch durch-dacht waren und große suggestive Kraft entwickelten. „Ich fange mit einer Idee in meinem Kopf an, nicht mit den Musiknoten. Dann entwickelt es sich Spur für Spur, wie eine Leinwand, als würde man ein Bild mit den Klängen malen. Ich habe keine Ahnung, wie es sich entwickeln wird". Strom nahm auf, während sie komponierte, was bedeutete, dass sich ihre Stücke auf eine Weise entwickelten, die sie später nicht mehr rekonstruieren konnte. Auf diese Weise entsprach ihre Musik gleichsam spiri-tueller Improvisation.
Jürgen Parr
Stand: 26.09.2023
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