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Thomas Brinkmann - Mele Boy

Und, genießt ihr den Sommer? Das Primavera Sound Festival Madrid liegt mittlerweile auch hinter mir mit einer prima Nyege Nyege Party mit Phelimuncasi (live) und (djing) sowie einem Pan-Records Abend, bei dem mich Lala &ce & Low Jack feat. Red Cartier + Le Diouck schwer begeistern konnten. Highlight waren aber dann doch meine geliebten Moldy Peaches aus NY, die nach 20 Jahren wieder einige wenige Konzerte spielten. Auf dem Nyege Nyege Tapes Schwesterlabel erschien gerade Kabeaushé´s „The Coming of Gaze" [hakuna kulala]. Der Sänger, Produzent und Multiinstrumentalist aus Kenya merkte schon in frühen Tagen, dass er anders war als die Kids um ihn herum. Das brachte ihn zur Musik, beeinflusst von Prince, Grace Jones und Bollywood, aber auch Tyler The Creator und Theater floss mit ein. Seine Songs sind funky und selbstbewusst und von einer genrefreien Vision geprägt, Gospelchöre treffen auf überdrehte 808-Sounds, Rap meets verzerrte Gitarren und Dancefloorrhythmen, schwere Bässe unterstreichen die Clubtauglichkeit und oft entsteht eine Melange, die an Kanye West, Outcast und Spank Rock, gepaart mit ostafrikanischen Einflüssen, erinnert. Extravagant und cute, ein starkes Debut! +++ Seth Horvitz ist mir noch von seinen clickrigen Minimal-Techno Produktionen unter dem Namen Sutekh und der San Francisco-Szene um Kit Clayton und Safety Scissors bekannt. Das ist lange her, seit nunmehr 12 Jahren veröffentlicht er unter dem Namen Rrose, ein Marcel Duchamp inspiriertes Techno-Projekt, unter dem nun das Album „Please Touch" [eaux] erschien. Ambient-/Drone-Techno mit experimentellen, zum Teil industriellen Einflüssen, erinnert mich in der Tiefe und Präzision auch an Monolake. Die Tracks entwickeln sich langsam, viele der 9 Stücke sind so um die 7 Minuten und haben etwas Hypnotisches an sich. Ist das noch Techno? +++ Zwischen Kunst und Funktionalität bewegt sich oft auch der mittlerweile in Berlin lebende Produzent Thomas Brinkmann, der mit der „Mele Boy / Seduction EP" [third ear/bandcamp] nun auch gemastert und auf Vinyl vier Stücke veröffentlicht, die es in den letzten Monaten bereits auf Bandcamp digital gab. Dancefloorcompatibel technoid, prägnante Sounds & Samples (Kühe, Stimmen, ...), upliftened und funky, entspannt und jazzy bisweilen, 100% made by Apple-Loops! +++ Der Engländer Jake Woodhouse veröffentlicht unter dem Namen Pris seit ca. 10 Jahren Techno, gerade eben erscheint auf seinem eigenen Label das Debutalbum „Phantom" [resin]. Puristischer, schnörkelloser Sound, stringent und zuweilen experimentell, melodiös und introspektiv. +++ Kein Unbekannter ist Al Wootton, der bereits in der Post-Dubstep Zeit u.a. unter dem Namen Deadboy releaste. Mit „We Have Come To Banish The Dark" [trule] erscheint sein zweiter Longplayer, ein Resultat dystopischer Zeiten. Polit-Techno, wie er einst auf dem Hamburger Dial Outlet veröffentlicht wurde, Themen sind Einheit, Befreiung, Widerstand gegenüber einer sich immer mehr verdüsternden Welt, Faschismus und Hyperkapitalismus, sowie rechter Politik. Dennoch bleibt eine Hoffnung und Licht... Sowohl Anleihen aus Industrial, als auch aus Genres wie Jungle finden sich in den neun Tracks. +++ Wisdom Teeth-Label Mitbegründer K-Lone aus Brighton veröffentlicht sein zweites Album „Swells", das sich hin zu softeren Klängen wie Deephouse, Synth- und Datapop sowie melodischer Electronica bewegt. Sein Debut „Cape Cira" von 2020 war wegweisend und tauchte in Jahresendlisten von Bleep.com und dem Crackmagazin auf. Davon wollte sich K-Lone bewusst distanzieren. Mir persönlich insgesamt zu gefällig... +++ Etwas Footwork gefällig? Das Sub-Gennre aus Chicago hatte vor einigen Jahren einen Boom, verschwand dann aber wieder weitgehend aus dem Fokus. Auf Albumlänge ist es manchmal etwas schwierig, dennoch hat RP Boo mit „Legacy Volume 2" [planet mu] erneut einen großartigen Longplayer vorgelegt, nach seinem genreprägenden 2013er Debut „Legacy". DJ Mag listete ihn kürzlich als einen der „100 besten DJs" weltweit. Die enthaltenen Tracks sind bereits zwischen 2002 und 2007 ent-standen, als DJ bzw. RecordPlayer ist er weiterhin weltweit gebucht: "What inspires me to keep going is seeing the people having an awesome time moving on the dance floor, as well as playing music that is a recognizable part of my life. I'm one with it."
stefan wagner

Stand: 24.07.2023

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