Von ihren einstigen Wurzeln in House und Techno war schon auf dem Vorgänger „Seeking Thrills" vor drei Jahren nicht mehr viel zu hören, jetzt ist Georgia „Euphoric" (Domino), und das darf getrost als programmatisch verstanden werden: Hymnisch-euphorisch-schwelgerisch-üppig-bunter-praller Electro-Pop mit ausgeprägter groovend-treibender Club-Kopfnote und wattigem Weichzeichner-Schleier, der einen sofort mitzieht, sehr mainstreamig-ohrwurmig. Georgia hat seit 2020 mit Mura Masa, Gorillaz, Shygirl, Baby Tate, Dan Carey und David Jackson zusammengearbeitet, zuletzt schrieb sie mit Olly Alexander (Years and Years) und wirkte an Shania Twains #1 Album „Queen Of Me" mit, was alles in „Euphoric" eingeflossen ist. Nachdem sie ihre letzten beiden Alben in einem Radius von drei Metern um ihr Schlafzimmer herum geschrieben hatte, war es für Georgia wichtig, einen neuen physischen und emotionalen Raum zu finden, in dem sie schreiben konnte: „Ich wollte ein Abenteuer! Als selbstproduzierende Musikerin ist es leicht, sich auf eine Sache oder einen Ort festzulegen". Nachdem Rostam (Haim, Carly Rae Jepsen, Clairo) sie auf dem Mura Masa-Track „Live Like We're Dancing" gehört hatte, ergab sich rasch die Zusammenarbeit in LA. Zehn Jahre lang hatte sie alles alleine gewuppt, jetzt war ein wichtiger Teil des Schreibprozesses, zu lernen, die Kontrolle abzugeben. Und für Georgia ist diese Platte eine Art Kapitulation, „gegenüber meinen Problemen, meiner Vergangenheit, meinen Fehlern und dem Heilungsprozess", durch die sie wie befreit ungezügelten Schwelger-Pop schaffen konnte. Jürgen Parr
Stand: 03.07.2023
Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.