Platten
 

Crucchi Gang

Fellini

Was einmal erfolgreich und überzeugend funktioniert hat, schrie förmlich nach einer Fortsetzung: Mitte 2020 zeigte die Crucchi Gang auf ihrem Debütalbum, dass die kreative Umsetzung der spontanen Idee eines Trios (Musikmanagerin Charlotte Goltermann, Element of Crime-Sänger und Autor Sven Regener sowie Francesco Wilking (Die höchste Eisenbahn, Tele) charmant begeistert - nämlich bekannte Indie-Gassenhauer von u.a. Sven Regener, Isolation Berlin, Sophie Hunger oder Clueso in ein Pizza-Pasta-Idiom zu transformieren und somit soundgenetisch zu Italienisieren, wehmütige Erinnerung an Italienaufenthalte und glückselige Chianti-Momente heraufbeschwörend. Francesco Wilking verantwortete als spiritus rettore die Textübersetzung, als produttore esecutivo sorgte Patrick Reising für einen authentisch-spezifischen Gesamtklang. Jetzt wird das Konzept mit „Fellini" (Universal) mit zehn „neuen" Deutsch-Klassikern im Pesto-Arrangement weitergedreht, geschmeidig wie Extranatives Olivenöl. Im Studio in der Berliner Milastraße sammelten sich Alt-Pop-Prominente zum Italo-Spass: Zum Beispiel die Hannoveraner Jeremias, die mit „ich mags" (schon im originale tedesco sehr lässig!) als „Mi piace" groove-getrieben, Bläser-beschwingt in die Stranddisco wandeln. Tocotronic arbeiten in ihrem „Im Zweifel für den Zweifel" als „In dubbio per il dubbio" spannende Morricone-Anmutungen, Lina Maly modifiziert ihr „Als du gingst" zur melancholischen Herbst-Ballade, außerdem sind Dota, Tristan Brusch, Antje Schomaker, Maike Rosa Vogel und Wilkings eigene Band Die höchste Eisenbahn mit am Start, ein vielseitig-buntes Potpourri, das unterschiedlichste Vokal- und Soundfacetten ermöglicht, die alle der Italo-Spirit eint. Franceso Wilking als Mastermind hat erneut alle Texte ins Italienische übertragen und die Sänger/innen im Studio bei Aussprache und Betonung gecoacht. Es geht nie um eine Eins-zu-Eins-Übertragung der jeweiligen Songinhalte, sondern darum, das Gefühl der Songs ins Italienische zu transportieren. Verblüffend und äußerst gelungen dabei der „Goldene Reiter" von Joachim Witt, den Wilking kurzerhand zum „Cavaliere d'argento" gemacht hat, weil Silber einfach besser klingt, der unheilschwangere 80er-Sound ist einem smoothen Disco-Soul gewichen. Und Reinhard Meys „Gute Nacht, Freunde" hat er als „Buonanotte amici" um eine neue Wendung erweitert: „Ich geh' jetzt wirklich!". Wilking findet stets den richtigen Vibe und hat textlich/gesanglich und Italo-Sound-technisch authentisch-vollveredelt das Lebensgefühl getroffen. Oft fragt man sich, was das Original ist - die italienische Neu-Version oder der deutsche Ur-Titel? Buonissimo! Jürgen Parr

Stand: 25.05.2023

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