Sonst hauptamtlich The xx-Bariton wagt sich Oliver Sim mit „Hideous Bastard" (Young/XL/Beggars) auf Solopfade und spinnt melancholisch-sehnsuchtsvoll schwelgenden dunklen Soul mit Woodkid'scher Drama-Schlagseite, säuselndem Pop-Appeal auf ehrlichstem-persönlichsten Niveau. Eigentlich wollte er ja gar nicht: „Fast drei Jahre lang habe ich mir Fragen gestellt und war beim Schreiben auf der Suche nach Antworten", beschreibt Sim den Entstehungsprozess des Albums. Denn seine Themen - Angst, Scham, Einsamkeit, Geheimnisse, Masken, Traumata – sind ja nicht zwingend einfach. „Ich lebe seitdem ich 17 Jahre alt bin mit HIV" - das ist durchaus harter Tobak zur Bewältigung. Die Enthüllung seiner Krankheit verfolgt die Platte thematisch, so wie sie sein Leben stets überschattet hat. In diesem ersten Song „Hideous" fragt sich Sim, ob seine direkte Ehrlichkeit ihn befreien wird, Hoffnung und Spannung prägen dabei den Soundkosmos, den er zusammen mit seinem Freund & Bandkollegen Jamie xx geschaffen hat. So ist sein Monster eine Therapie-Platte, die äußerst heilsam für Oliver geworden ist, zwar viele Fragen beantwortet, aber vieles auch offen lässt und nicht auflöst.
Jürgen Parr
Stand: 11.09.2022
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