Foals

Was spricht nach der Covid-Zwangspause gegen ein hibbeliges, euphorisch-hymnisches 80ies-infiziertes Synthi-Funk-Album, das zwischen Vampire Weekend, MGMT, Bowie „Let's Dance", Duran Duran und einer gehörigen Talking Headisierung auf die Tanzfläche poltert?! Überhaupt nichts, haben sich die zum Dreier verkleinerten Foals auf „Life Is Yours" (Warner) gedacht. Für Sänger und Frontmann Yannis Philippakis glasklar: „Es soll ein Album sein, zu dem man nichts anderes tun möchte, als ausgelassen zu tanzen." So einfach. Disco-flinke Gitarren, besoffen machende Polyrhythmen und hüftbetonte Hooks. Thematisch geht es um Eskapismus, an andere, bessere Orte zu entfliehen und sich an den endlosen Möglichkeiten des Lebens zu erfreuen. „Wir wollten dieses Mal neue Wege finden, uns auszudrücken, unseren Fokus neu ausrichten und etwas machen, das sich wie eine gemeinsame DNA durch die Songs zieht: eine Körperlichkeit, eine Tanzbarkeit, angefüllt mit Energie und Lebensfreude. Es ist definitiv die poppigste Platte, die wir je gemacht haben", erklärt Yannis. Unglaublich oder gerade deswegen logisch, dass Foals ihr neues Projekt in der dunklen, fensterlosen Enge ihres Probe-raums im Süden Londons starteten, draußen der bedrückende Lockdown-Winter, und so konnten nur quirlige, überbordende lebensfrohen Sounds herauskommen. Vom ersten Take an ist klar – hier gibt's bei allem Elend tanzbare Ohrwürmer für die Unbeschwertheit im Leben. Titel wie „2AM" lassen nur eine Assoziation zu: Dance the night away.

Jürgen Parr