Psychedelisch-feenhafter Mystik-Folk-Dream-Pop hat die passende Sprache gefunden: Kornisch. Die walisische Sängerin und Elektronikproduzentin Gwenno erzählt auf ihrem dritten Album „Tresor" (Heavenly Recordings/PIAS) introspektive Geschichten und sinniert über die weltweite Isolation von Menschen. Es geht um die Wiederentdeckung des eigenen Ichs, des eigenen Körpers nach der Geburt ihres Kindes und dem Spagat zwischen Pflege der eigenen Person und den Menschen um einen herum. Es ist ihr zweites, fast vollständig in kornischer Sprache (Kernewek) eingespielte Album. Geschrieben in St. Ives, Cornwall, kurz vor den Covid-Lockdowns von 2020 und fertiggestellt zu Hause in Cardiff während der Pandemie zusammen mit ihrem Co-Produzenten und musikalischen Mitarbeiter Rhys Edwards, verarbeitet Gwenno auch Einflüsse von Ryuichi Sakamoto bis Eden Ahbez und William Basinski. Mit dem Vorgänger „Le Kov" erreichte das Interesse am Erlernen der kornischen Sprache einen neuen Höchststand, und die kulturelle Rolle der Sprache rückte ins Rampenlicht. Inspiriert von Schriftstellerinnen und Künstlerinnen wie Ithell Colquhoun, der kornischen Dichterin Phoebe Proctor, Maya Deren und Monica Sjöö, ist „Tresor" ein intimer Blick auf das weibliche Innenleben, auf Häuslichkeit und Begehren, ein seltener Schimmer des Lebens, der in der kornischen Sprache gelebt und ausgedrückt wird. Jürgen Parr
Stand: 24.07.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!