Flume

Der Australier Harley Streten aka Flume bleibt seinem massiv-wuchtigen Electro-Dance-EDM-Synthi-Geschrammel auf seinem neuen Album „Palaces" (Transgressive/PIAS) konsequent und ohne große Kreativ-Überraschungen treu. Was vor zehn Jahren mit dem selbstbetitelten Debütalbum den Durchbruch bedeutete, hat sich über die Jahre stets weiterentwickelt. Das aktuelle Album nahm Gestalt an, als Flume in seine Heimat Australien zurückkehrte. In einer Küstenstadt in der Northern Rivers Region von New South Wales fand er schnell die Inspiration, die er brauchte, indem er sich wieder mit der Natur um ihn herum verband: Hügel, Barfußlaufen, die Farbe des Himmels, der Anbau und Verzehr seines eigenen Gemüses, der Geruch von Regen, die lokale Tierwelt, vor allem die Vögel. So sammelte er Feldaufnahmen, die auch in das Album einflossen. Bei den 13 Songs sind wie bereits auf seinen ersten beiden Alben wieder zahlreiche Gast-Vokalisten dabei: Neben unbekannteren Künstlern wie der französischen Musikerin, Sängerin, Musikproduzentin, DJ und Komponistin Oklou, der australischen Singer-Songwriterin May-A, dem amerikanischen Producer Quiet Bison, der australischen Sängerin und Produzentin Kučka, der spanischen DJ und Produzentin Virgen María, der australischen Indie-Pop-Singer-Songwriterin Emma Louise und der US-amerikanischen Sängerin und Songwriterin Caroline Polachek. Ganz vorne die Leadsingle „Say Nothing" mit der 20-jährigen May-a, ein Brett von Flume-typischem elektronischen Pop-Banger, der von „Gefühlen der Klarheit nach einer Beziehung handelt". „Ich war wirklich begeistert von der anfänglichen Idee, aber erst als ich Anfang 2021 nach Australien zurückkehrte und mich mit May-a im Studio traf, erwachte der Song wirklich zum Leben". Die Stimme des Titelsongs und „Rausschmeißers" „Palaces" ist kein geringerer als Britpop-Legende, Blur- und Gorillaz-Frontmann Damon Albarn, der nach dem Hälfte des Stücks vokal einsetzt, und dabei eine besondere Flume/Albarn-Indie-Elektro-Wimmelbild-Pop-Atmosphäre schafft.

Jürgen Parr